Antisemitismus to go

Ein Zwischenhalt am Bahnhof lädt zu allerlei Schnellaktivitäten ein: Vom Bahnperron direkt auf den Coiffeurstuhl? Kein Problem im „Haircut-to-go“. Den „Coffee to go“ schnappt man sich, um ihn im Zug genüsslich zu trinken. Neuerdings kann man zwischen Intercity und S-Bahn eine gute Portion Antisemitismus konsumieren. Und dies erst noch gratis.

Seit ein paar Jahren beschert uns die Aktion Palästina-Solidarität in der Adventszeit anti-israelische Plakate am HB Zürich. Bisher konnte ich diese als politische Werbung (sprich: Propaganda) stehen lassen. Werbung nimmt es mit der Wahrheit nie so genau. Frühere Kampagnen etwa benutzten nachweislich falsche Landkarten, die das angebliche Schrumpfen palästinensischer Gebiete darstellen sollten. Oder tendenziöse Begriffe wie „Apartheid“ und „Herrenvolk“. Hier war noch für alle erkennbar politische Stimmungsmache am Werk, wie man sie auch auf gewissen SVP-Plakaten antreffen kann.

Mit der Kampagne 2016 ist aus Anti-Israelismus offener Antisemitismus geworden: Wer Augen hat zu sehen, der schaue genau hin.

Bisher waren die Plakate der Palästina-Solidarität entweder nur mit Text versehen oder mit einfachen Bildern (die Mauer, die Israel gegen Terroristen schützt oder oben erwähnte Landkarte). Erstmals kommt heuer ein personifiziertes Bild zum Einsatz. Zwei grosse Pappfiguren stehen für Israel, bzw. für die EU: Europa als Frau kniet vor dem grauhaarigen, langnasigen Mann nieder und küsst ihm die Füsse. Der Text enthält einen Boykottaufruf aufgrund des angeblich unmöglichen Verhaltens des israelischen Staates, dem Landraub, Vertreibung und Apartheid vorgeworfen wird.

Kritik etwa am spanischen Staat ist nicht automatisch antikatholisch. Und Kritik am Staate Israel ist nicht per se mit antisemitisch. Selbst dann nicht, wenn die Kritiker mit falschen Tatsachen, Diffamierungen und Geschichtsverfälschung operieren. Von Aktivisten –egal welcher Couleur- erwarte ich keine Ausgewogenheit oder Faktentreue.

Das Plakat der Palästina-Solidarität aber verlässt die Staatskritik und bedient rassistische und antisemitische Stereotypen der übelsten Sorte.

Wie wird Israel dargestellt? Als arroganter, alter Mann mit grosser Nase, der es sich bequem macht. Er trägt ein grau-schwarz gestreiftes Hemd, das mich an die Häftlingskluft in Auschwitz erinnert. Europa liegt ihm zu Füssen. Die Sprechblase offenbart seine Gedanken. Er kann sich offenbar alles erlauben. Sein „Joker: das schlechte Gewissen Europas“. Der Text wiederholt das alte Mantra der Aktion Solidarität-Palästina. Er allein wäre leicht zu entkräften[1]. Das Bild aber macht eine ganz eigene Aussage, die dem Ganzen einen offensichtlich antisemitischen Subtext verleiht. Der böse Jude trägt noch das KZ-Hemd, um uns Europäern ein schlechtes Gewissen einzuflössen und sogar aus seinem erlittenen Leid noch Profit zu ziehen. Der Betrachter soll unbewusst beeinflusst werden: Diesem bösen Juden, der die Frechheit hatte, Auschwitz zu überleben, ist Vertreibung, Apartheid und Landraub zuzutrauen. So wird der Boykottaufruf gegen Israel subliminal zur altbekannten Aufforderung: Kauft nicht beim Juden!

Die SBB rechtfertigt das Anschlagen der Plakate mit der Meinungsfreiheit. Das tat sie auch früher schon bei kontroversen SVP-Abstimmungsbildern. Die SVP machte jeweils politische Werbung und illustrierte sie mit Bildern, die haarscharf an der Grenze zum Rassismus lagen. (Ihre Kritiker sahen die Grenze sogar schon überschritten). Die Aktion Palästina-Solidarität kehrt mit ihrem Plakat die Strategie auf ungeheuerliche Weise um. Man geht von einer offen rassistischen Bildmessage aus, um darauf aufbauend politische Forderungen zu stellen. Das hat nicht mehr viel mit Meinungsfreiheit zu tun. Schon eher mit Rassismus für Pendler und Antisemitismus to go.

 

 

[1] Jeder Interessierte wird sich schon nur fragen, wie die Unterwerfungsgeste Europas mit den Milliarden übereinstimmen soll, welche die EU den palästinensischen Autonomiebehörden regelmässig überweist. Und wer sich auf der Webseite der Aktion kundig macht, wird politisch und historisch unhaltbare Behauptungen en masse finden.

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31 Kommentare
  • Felix Geering
    Gepostet um 08:47 Uhr, 06. Dezember

    Uh, gefährliches Thema heute. Ich beschränke mich auf ein paar Links:
    • EU Zahlungen an die Palästinensische Autonomiebehörde: https://www.google.ch/search?hl=de&q=eu+zahlungen+pal%C3%A4stinensische+Autonomiebeh%C3%B6rde
    • Geschichtliche Fakten zum Palästina-Konflikt: https://de.wikipedia.org/wiki/Israelisch-Pal%C3%A4stinensischer_Konflikt
    • Politische und rechtliche Hintergründe der israelischen Siedlungspolitik: http://www.bornpower.de/israel/index.htm

    Wer sind denn nun „die Guten“? Die Antwort ist nicht so einfach. Aber jeder, der will, kann selber im Internet recherchieren.

    Es ist offensichtlich: Beide Gruppen, Juden und Palästinenser, haben berechtigte historische Ansprüche auf das ganze Gebiet zwischen Mittelmeer und Jordan. Die Palästinenser wollen keine Zweistaatenlösung, und die Juden eigentlich auch nicht. An die Zweistaatenlösung glaubt eigentlich nur noch die UNO.
    Die Alternative ist eine Einstaatenlösung. Aber die bringt wieder andere Probleme mit sich, z.B. demografische.

    Bleibt noch die Weiterführung des heutigen „Zwischen-Zustandes“ und Abwarten. Diese Lösung ist zwar unbefriedigend und „unmoralisch“, aber unter dem Strich für Israel trotzdem am einleuchtendsten. [1] Und auch die Palästinenser können so ihre Opferrolle weiterspielen und die Hand nach Unterstützungszahlungen aus dem Westen ausstrecken.

    [1] http://blog.zeit.de/joerglau/2012/03/28/warum-man-die-zweistaatenlosung-vergessen-kann_5525

    Man kann es drehen und wenden wie man will: Es gibt keine einfache Lösung. Es wird Zeit zu fragen: Was denkt Gott über den schmalen Streifen Land zwischen Mittelmeer und Jordan? – Allerdings sollte man sich die Antwort nicht zu einfach machen.

    Vielleicht sollten wir ganz einfach das Thema mehr im Gebet bewegen. Das Unservater eignet sich dazu gut:

    Unser Vater im Himmel!
    Dein Name werde geheiligt (in deinem Land).
    Dein Reich komme (in deinem Land).
    Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden (auch in deinem Land).
    Unser tägliches Brot gib uns heute (und auch den Palästinensern und den Israeli).
    Und vergib uns unsere Schuld (und auch den Palästinensern und den Israeli)
    wie auch wir vergeben unseren Schuldnern (und hilf, dass auch Palästinenser und Israeli einander vergeben können).
    Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit (auch in deinem Land zwischen Mittelmeer und Jordan).

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    • Bruno Amatruda
      Gepostet um 19:27 Uhr, 06. Dezember

      In keinem politischen Konflikt gibt es NUR Gute und NUR Böse. Und die Leidtragenden sind immer die Schwächsten, das ist klar. Aber für die Palästina-Solidarität steht ja fest,, wer die Bösen sind. Dass die Führung der Palästinenser ihr eigenes Volk in Geiselhaft nimmt, wird unter den Teppich gekehrt. Und damit ist nicht nur die Hamas gemeint: http://www.nzz.ch/international/fatah-kongress-in-ramallah-die-grosse-wut-auf-den-diktator-ld.132425

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      • Felix Geering
        Gepostet um 21:03 Uhr, 06. Dezember

        Bin ganz einverstanden. Umgekehrt gilt aber auch: Viele (nicht alle) kirchlich sozialisierte zählen sich zur „Israel-Solidarität“. Blöderweise ist die Realität komplexer als die Solidarischen gerne hätten, Hüben und drüben. Ich schrieb meine kleine Auslegeordnung zum komplexen Thema, weil abzusehen war, dass die Solidarischen auf beiden Seiten ihre jeweiligen Vorurteile perpetuieren werden.

        Sie erwähnten die „Geiselhaft des palästinensischen Volkes“. Ich möchte noch einige weitere Aspekte einstreuen:
        – Warum redete vor 1967 niemand von den „besetzten Palästinensergebieten“, obwohl sie bereits 1948-1967 besetzt waren (von Jordanien)?
        – Warum wurden die palästinensichen Flüchtlinge von ihren islamschen Bruderstaaten in den vergangenen 67 Jahren (!) nicht integriert? sondern die Flüchtlingslager perpetuiert?
        – Warum beziehen sich Vertreter der „Palästina-Solidarität“ nie auf das osmanische Landrecht, das in den Palästinensergebieten gilt?
        – Die israelische Siedlungspolitik schuf längst Fakten, die einen funktioniernden Palästinenserstaat verunmöglichen. Rückzug der Siedler ist keine realistische Alternative. Was ergeben sich daraus für Konsequenzen und Möglichkeiten?

        Fragen über Fragen…

        Als Illustration noch das Porträt eines „fiesen jüdischen Siedlers“ 😉
        https://lizaswelt.net/2010/08/04/ein-fieser-juedischer-siedler/

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        • Bruno Amatruda
          Gepostet um 21:25 Uhr, 06. Dezember

          Sehr gute Ergänzungen, Danke!
          Es IST kompliziert, und wie! Und Sie haben Recht, auch das Verhalten der umliegenden Staaten zu thematisieren.
          Wie gesagt, politische Diskussionen, sogar Schuldzuweisungen, ja Polemik, das ist courant normal in der Politik. So schätzte ich die „Solidarität-Palästina“ ein….bis zum Plakat, das ich letzte Wochesah und worin ich eine neue problematische Qualität erblickte.

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  • Angela Wäffler
    Gepostet um 08:53 Uhr, 06. Dezember

    … und ich frage dazu noch, wie europäisch die „Europa“ tatsächlich aussieht. Der Rassismus geht noch viel weiter!

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  • Andreas Losch
    Gepostet um 09:38 Uhr, 06. Dezember

    Der Mann ist denke ich schlicht Netanjahu, aber die Darstellung der Nase ist natürlich von alten antisemitischen Stereotypen inspiriert. Leider verquicken sich die all zu oft mit vielleicht berechtigten politischen Forderungen.

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    • Alexander Scheiner, Israel
      Gepostet um 09:32 Uhr, 07. Dezember

      Welche politischen Forderungen haben Sie,

      – gegenüber dem Jüdischen Staat Israel?
      – gegenüber der PA und ihren zugehörigen Terrororganisationen Hamas, PLO und Fatah?

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  • Verena Thalmann
    Gepostet um 11:00 Uhr, 06. Dezember

    Erschreckend und traurig — wie weit wir in der Schweiz gehen! Die Frage, die ich mir schon oft stellte: Warum „kämpfen“ diese Leute (aus „Solidarität“ ?) immer nur gegen Israel und kümmern sich, scheinbar kaum um die vielen anderen Ungerechtigkeiten, die Minderheiten in anderen Ländern erleben? Wie kommt es, dass einseitige Informationen als einzige Tatsache hingestellt werden? Warum dieses schwarzweiss-Denken?
    Gewiss, die Politik in Israel lässt in Manchem zu wünschen übrig, (darf hinterfragt werden) doch ist das ein Grund um Israel als Land — oder gar die Juden selbst als die „Bösen“ darzustellen? Mich fröstelt bei diesen unterschwelligen Aussagen des Plakates. Danke Herr Amatruda, dass Sie so mutig dieses Thema „aufgeworfen“ haben!

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    • Bruno Amatruda
      Gepostet um 19:30 Uhr, 06. Dezember

      Danke, Frau Thalmann, für das Feedback.
      Ich stelle mir dieselben Fragen, hab z.B. selten Plakate gegen China gesehen oder Aufrufe, kein Kriegsmaterial nach Saudi-Arabien zu verkaufen.

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  • Gerd Weghorn
    Gepostet um 18:43 Uhr, 06. Dezember

    Sie neigen bei Feindmeldungen schon zu einer rabulistischen Sicht, Herr Amatruda, wenn Sie zu dieser Formulierung greifen, die man als Glanzstück von Agitprop bezeichnen kann / muss: “ Diesem bösen Juden, der die Frechheit hatte, Auschwitz zu überleben, ist Vertreibung, Apartheid und Landraub zuzutrauen.“

    Meine Kritik begründet sich unwiderleglich in dieser Argumentation:

    1. Netanjahu hat kein KZ überlebt und auch das Gros der Israelis kann sich nicht zu den Holocaustüberlebenden zählen; worauf hier angespielt wird, das ist die Holocaustindustrie, die auf der zionistischen Instrumentalisierung des Antisemitismusvorwurfs wächst und gedeiht.
    2. So rechnet sich für das zionistische Regime in Tel Aviv das schlechte Gewissen der deutschen Mainstreammedien und ihrer Bundesregierung – wie es der (vermeintliche) Skandal um die Lieferung von sechs atomwaffenfähigen U-Booten zum Schleuderpreis wieder einmal zeigt.
    3. Die auch von Ihnen bemühte und geschwungene Antisemitismuskeule ist die propagandistische zionistische Kernwaffe, mit der das Bild von „Der Antisemitismus gehört zu Deutschland“ (Jüdische Rundschau) uns Deutschen wie das Amen in der Kirche eingebläut wird – und dies Tag für Tag. Sollten Sie das nicht glauben, so ordern Sie bei Google den Alert „Antisemitismus“ – und Sie fallen vom zionistischen Glauben ab: stante pede!
    4. mit der Formulierung „Diesem bösen Juden, ist Vertreibung, zuzutrauen“, lenken Sie von der Tatsache ab, dass die Zionisten seit über 60 Jahren „Vertreibung, Apartheid und Landraub“ praktizieren.

    Jeder weiß, wenn er auch sonst nichts weiß, dass es in „Judäa und Samaria“ niemals einen souveränen Palästinenserstaat geben wird, sondern dass der zionistische Masterplan eines Groß-Israels vom Mittelmeer bis zum Jordanfluss von den Zionisten umgesetzt werden wird., und zwar dann, wenn genügend israelische Juden zur Durchsetzung des Zwei-Klassen-Staatsbürgerrechts sozialisiert und qualifiziert worden sind.

    Mein Fazit: Sie werden diese meine Argumente nicht widerlegen können, weshalb Sie eine Tatsachenfeststellung – die Unterwerfungsgeste der mythischen „Europa“ – zu skandalisieren suchen, um davon abzulenken was – völkerrechtlich gesehen – der wahre Skandal ist: „Vertreibung, Apartheid und Landraub“ durch die israelischen Juden.

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    • Bruno Amatruda
      Gepostet um 19:45 Uhr, 06. Dezember

      Ich brauch Sie, Herr Weghorn, gar nicht zu widerlegen.
      Sie bestätigen ja genau, was ich der Israelkritik ankreide: dass sie den Bereich der Staatskritik so schnell verlässt und antisemitisch wird. Viele haben Cuba und Castro kritisiert, ohne „den Cubaner“ zu diffamieren. Oder die USA oder welches Land auch immer. Das wird schnell anders, wenn es um Israel geht. Und das zeigt sich an den rassistischen Stereotypen. In meinem Post habe ich auf die antijüdische Ästhetik aufmerksam gemacht. In Ihrem Kommentar liefern Sie mir
      brühwarm sprachliche antijüdische Stereotypen: „rabulistisch“, „zionistische Instrumentalisierung“, der „Masterplan eines Gross-Israels“, die U-Boote aus Deutschland zum „Schleuderpreis“, ja die ganze „Holocaustindustrie“.

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      • Gerd Weghorn
        Gepostet um 17:41 Uhr, 08. Dezember

        Natürlich widerlegen Sie meine Argumente nicht, weil Sie noch nicht einmal diese meine Fragen beantworten können, ohne sich als Schmäher zu entlarven, Herr Amatruda. Oder als Gimpel?
        Warum reduziert sich Ihr Verständnis von Antisemitismus auf Worte, auf „Stereotypen“, genauer gesagt auf Begriffe?! Was ist an „rabulistisch“ oder „zionistisch“ denn „antisemitisch“?
        Und zum Thema Masterplan Groß-Israel: was ist daran „antisemitisch“ – wobei hier noch hinzukommt, dass ich persönlich auf kampfkompetenz.de empfehle, diesen Masterplan nicht zu bekämpfen!?
        Sind Sie etwa für einen Palästinenserstaat in Samaria und Judäa, Herr Amatruda? Und wenn nicht: warum diskreditieren Sie dann diesen Masterplan und die Rabulistik als „rassistische“ Stereotype? Was ist für Sie Rassismus?! Eine „stereotype“ Antisemitismus-Keule, vermute ich?!
        Sie sehen: Sie sind mir argumentativ nicht gewachsen, und die 10 dislikes, die ich mir eingefangen habe, ebenfalls nicht.
        Wie ich es schon auf blueprint.de vorgeführt habe, so bestimme ich, was unter „Antisemitismus“, „antisemitisch“ und „zionistisch“ zu verstehen ist – jedenfalls bis zum Beweis des Gegenteils, der auch von Ihnen nicht erbracht werden kann / wird.

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        • Felix Geering
          Gepostet um 19:18 Uhr, 08. Dezember

          Herr Weghorn, Sie wollen gar nicht widerlegt werden. Es reicht Ihnen, Ihre Vorurteile zu perpetuieren. Gegen so viel Ignoranz ist kein Kraut gewachsen.
          Glauben Sie ernsthaft, dass sozusagen täglich „böse jüdische Siedler“ mit der Kalaschnikow ins Westjordanland einfallen und Palis vertreiben? – Vorschlag zur Güte: Googeln Sie mal „osmanisches Landrecht“.

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    • Alexander Scheiner, Israel
      Gepostet um 10:39 Uhr, 07. Dezember

      Herr Weghorn, Sie nicht der Einzige, der der islamischen Propaganda auf den grünen Leim gekrochen ist. Ihre „Kritik“ beschränkt sich nur auf den Jüdischen Staat Israel und auf das Judentum. Nach meiner Meinung ist das dumm. Für Sie gibt es keine andere Seite. Noch dümmer. Für mich sind Sie der typische Antijudaist. Quirlen Sie in weiter in Ihrer braunen Gülle.

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  • Alexander Scheiner, Israel
    Gepostet um 07:37 Uhr, 07. Dezember

    Als eine Schande empfinde ich, dass die SBB zum wiederholten Mal mit übler Hetze gegen Israel und gegen Juden mitmacht. So wie einst auch der Stürmer. Auch waren die europäischen Eisenbahnen immer mit dabei, wenn es darum ging, Juden und andere Naziopfer ihrer Vernichtung zuzuführen.

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 08:20 Uhr, 07. Dezember

    Auch das leider eine traurige Realität: Die Ausweisung einer hochrangigen Funktionärin des ÖKRK’s, welher in Israel/Palästina mit EAPPI ein Menschenrechtsbeobachtungsprogramm unterstützt und auch sonst um eine friedliche Lösung des Konflikts bemüht ist: https://www.ref.ch/gesellschaft-politik/israel-weist-hohe-vertreterin-des-weltkirchenrates-aus/

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    • Alexander Scheiner, Israel
      Gepostet um 16:00 Uhr, 07. Dezember

      Frau Esther Gisler Fischer, kein Land muss die Einreise von Personen die es verleumden und dämonisieren gestatten. Dies ist in den USA, Kanada, China, Singapur und sämtlichen arabischen Staaten Regel.

      Sind Sie der Meinung, dass der Jüdische Staat Israel sich dies gefallen lassen muss? Die Person, die Sie erwähnen, ist Frau Isabel Apawo Phiri. Sie unterstützt proaktiv die judenhassende BDS-Bewegung, die Israel, Judentum und Juden verleumdet und dämonisiert. Auch mit der antisemitischen Apartheidlüge.

      Ich gehe davon aus, dass auch Sie die BDS-Bewegung unterstützen.

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      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 15:47 Uhr, 08. Dezember

        Herr Scheiner; Sie mutmassen falsch: Ich unterstütze die BDS-Bewegung (weiss nicht mal, was das ist und will es auch gar nicht wissen), nicht. Sie scheinen ebenso ideologisch unterwegs zu sein, wie es die Urheber_innen der Plakate sind, welche Ausgangspunkt waren der Berichts von Bruno Amatruda.

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 08:59 Uhr, 07. Dezember

    Das Plakat finde ich in seiner Art geschmacklos und überhaupt nicht zielführend. Eine friedliche Lösung des bereits im Protektorat der Briten angelegten Konfliktes, der sich hautsächlich um Land dreht, scheint mir in weite Ferne gerückt, zumal die expansive Siedlungspolitik des israelischen Regierung das ganze Land zu einem Flickenteppich verkommen lässt mit Checkpoints und verschärften Einreisebestimmungen für Palästinenser_innen.
    Für die Verstösse gegen Bestimmungen des Völkerrechts mache ich persönlich nicht „die Juden“ verantwortlich, sondern die aktuellen politischen wie militärischn Führer Israels. Verletzungen udn Traumata gibt es auf beiden Seiten: Auf der israelischen das Gefühl, als Staat und als Menschen bedroht zu sein, auf der palästinensischen die Erfahrung der Sippenhaft und die Erinnerung an die „Naqba+, die Vertreibung von Palästinenser_innen durch die Landnahme von aus Europa nach der Shoah geflüchteten Jüdinnen und Juden.

    „Ich denke, dass eine völlig andere Politik entstehen würde, wenn eine Gemeinschaft lernen könnte, ihre Verluste und ihre Verletzbarkeit auszuhalten. So eine Gemeinschaft wüsste besser, was sie an andere bindet. Sie wüsste, wie radikal abhängig sie von der Beziehung zu, vom Austausch mit anderen ist. Ich meine, das würde – oder könnte – ein wichtiges Element auf dem Weg zu einem internationalen Verständnis von Gerechtigkeit sein. „(Judith Butler in „Krieg und Affekt“)

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    • Felix Geering
      Gepostet um 15:42 Uhr, 07. Dezember

      Ich fragte einen arabischen Busfahrer mit israelischem Pass: „Du bist Muslim und lebst mit Israel in Frieden. Wie machst du das?“ Er antwortete: „Ja schau, es ist ein Geben und Nehmen. Und Religion ist Privatsache.“

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  • Cristina Policante
    Gepostet um 09:35 Uhr, 07. Dezember

    Das Thema ist tatsächlich schwierig und leider agiert auch der vorliegende Artikel zu einseitig.
    Die Bildersprache muss unbedingt angeklagt werden. Die Motivkritik und das Aufzeigen der Antisemitismen im Absatz „Wie wird Israel dargestellt“ sind ist m.E. korrekt. Die Mauer allerdings, die gemäss diesem Artikel Israel lediglich vor Terroristen schützt, sperrt ein Volk ein. Hinter der Mauer leben Menschen, die also allesamt unter dem Generalverdacht stehen, Terroristen zu sein. Die Mauer ist eine Völkerrechtsmissachtung. Ebenso sind dies Landraub, Vertreibung und Apartheid – diese sind kein „angeblich unmöglichen Verhalten“ der israelischen Regierung, sondern tatsächlich daneben. Auch dies darf angeklagt werden.

    Solidarität ist kein Wettbewerbsgut, das man nur zu Lasten anderer halten kann. Solidarität mit Palästina ist kein Affront, im Gegenteil, sie ist nötig. Sie wird allerdings verhindert, wenn sich die Solidarität-Palästina auf eine solche antisemitische Bildersprache einlässt.

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    • Alexander Scheiner, Israel
      Gepostet um 10:44 Uhr, 07. Dezember

      Frau Policante, auch Sie kennen den Jüdischen Staat Israel nur aus der Sicht der islamischen Propaganda und aus der Sicht der ewig-gestrigen Antijudaisten.

      Ich frage mich nur, wie man so dumm sein kann und Israel Apartheid unterstellt. Das ist nichts anderes als eine Lüge und Verleumdung der PA und der BDS-Bewegung.

      Leider sind Judenhasser unverbesserlich, deshalb, machen Sie weiter so und quirlen Sie fröhlich in Ihrer braunen Gülle.

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      • stephan jütte
        Gepostet um 13:34 Uhr, 07. Dezember

        lieber herr schreiner, während ich ihre schlussfolgerung gegenüber dem obigen beitrag durchaus nachvollziehen konnte, finde ich sie hier rätselhaft. ich finde hier keinen judenhass, auch keinen antisemitismus, sondern eine pointierte – von mir übrigens nicht geteilte – kritik an israels aussenpolitik. ist es in ihren augen naiv, wenn man das von antisemitismus und judenhass unterscheiden möchte? ich sehe eine weitaus grössere gefahr in der identifizierung israel = juden, juden = israel. um eine antwort, welche mich nicht in brauner gülle mitbaden will, bin ich sehr dankbar.

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        • Alexander Scheiner, Israel
          Gepostet um 15:12 Uhr, 07. Dezember

          Herr Stephan Jütte, der Verfasser Herr Bruno Amatruda hat einen vorzüglichen Bericht gemacht. Das ändert nichts an der Tatsache, dass der eine oder andere Kommentator nicht nur damit nicht einverstanden ist, sondern mit den üblichen ausgelutschten antiisraelischen und antijüdischen Kamellen kommentiert.

          Auf diese Kommentare habe ich geantwortet. Da ich beide Kommentatoren für Judenhasser halte, habe ich dies auch festgehalten.

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          • stephan jütte
            Gepostet um 20:54 Uhr, 07. Dezember

            ich finde, dass judenhass ein zu ernster vorwurf ist, als dass sie diesen derart inflationär verteilen sollten. bitte erklären sie, was an frau policantes aussage auf judenhass schliessen lässt. das muss aber m.e. etwas anderes und mehr sein als kritik an israels politik. ich selbst würde diese niemals mit dem apartheitsregime vergleichen, aber wie gesagt: judenhass ist ein echt heftiger vorwurf!

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        • Alexander Scheiner, Israel
          Gepostet um 15:58 Uhr, 08. Dezember

          stephan jütte
          Gepostet um 20:54h, 07 Dezember

          Herr Jütte, abschliessend, mir genügen völlig die Vergleiche mit „Apartheidregime“, „Völkerrechtsmissachtung“, „Landraub“ und „Vertreibung“. Das sind typisch islamische Lügen. Sie haben nur den einen Zweck, Israel und das Judentum zu verleumden und zu dämonisieren. Also nackter Hass auf Juden. Wer diese verlogenen Anschuldigungen verbreitet, ist doch kein Freund von Juden?

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          • Cristina Policante
            Gepostet um 07:26 Uhr, 09. Dezember

            Ich distanziere mich aufs Schärfste von jeder Form von Judenhass, Antijudaismus, Dummheit und brauner Gülle.
            Herr Scheiner, Sie sind nicht einverstanden, das ist ok. Unterlegen Sie dies jedoch bitte mit Argumenten, Ihre Beleidigungen sind in einer sachlichen Diskussion weder zielführend noch angebracht. Sie werden sich vielleicht wundern, aber ich schaffe es tatsächlich, meinen besten Freunden gegenüber in manchen Punkten kritisch eingestellt zu sein, ohne sie zu hassen.
            Wie erwähnt finde ich, der ganzen Angelegenheit tun sowohl mehr Differenziertheit als auch mehr und grosszügigere Solidarität gut.

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 12:40 Uhr, 07. Dezember

    Schade, dass Bruno Amatrudas fundierte und zutreffende Analyse der Kampagne 2016 „Palästina Solidarität“ Im HB sofort wieder zu Polemik und Stellungskriegen geführt hat. Egal, wo man im Nahostkonflikt steht: Sowas verletzt definitiv den guten Stil und stellt eine Zumutung dar für die BetrachterInnen. Gehts wirklich nicht anders?

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  • Barnypok
    Gepostet um 04:51 Uhr, 09. Januar

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