Was wäre das denn für ein Zeichen, das uns beruhigen könnte?

(Beten in der Klima-Krise)

 

„Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?“ fragen die biblischen Israeliten.

Es geht um Glauben. Die Israeliten wollen sehen, damit sie glauben können. Ein Zeichen, wie damals beim Auszug aus der Sklaverei, als Gott den Vätern Manna zu essen gab.

Sehen und glauben. – Bei diesem Wort könnte man sich aufhalten, denn dieser Konflikt beschäftigt uns auch heute.

Wir leiden darunter, dass wir den Glauben nicht so demonstrieren können, dass man es sieht, dass man einfach glauben muss, wenn man es sieht.

Das betrifft zunächst die andern, die die Religion in die Ecke stellen, die das Christentum nur noch belächeln. Die Gott einen guten Mann sein lassen.

Und wir denken: Wenn wir es doch besser sagen könnten!

Man sieht es dieser Welt an, dass Gott heute fehlt!

Wieviel würde anders laufen, wenn die Menschen mehr Glauben, mehr Vertrauen hätten! Viel friedlicher wäre die Welt, wenn die Menschen nicht so verzweifelt wären, weil sie nicht mehr glauben können!

So denken wir und beklagen, dass die Religion sich heute nicht mehr verständlich machen kann. In dieser Kultur gilt nur, was man sehen und berühren kann. Das gilt als „wahr“. Das übrige hält man für Hirngespinste. Und die „Frommen“, die daran glauben, gelten als naiv und vorgestrig.

Wir leiden darunter, dass wir den Glauben nicht so demonstrieren können, dass man es sieht, dass man einfach glauben muss, wenn man es sieht.

Das betrifft zuerst die andern, aber es betrifft auch uns selbst.

Auch wir sind Zeitgenossen dieser Welt, auch wir gehören zu dieser Kultur. Auch unser Glaube ist nicht immer sicher. Auch unser Vertrauen wird immer wieder in die Krise geführt, wenn wir nicht auch etwas von dem erfahren, was der Glaube uns verspricht.

Ja, wenn wir glücklich sind, wenn es der Familie gut geht, die Kinder und Enkel auf einem guten Weg, dann können wir gut Gott danken.

Aber wenn eine Krankheit an uns kommt? Wenn unsere Kinder irgendwo auf diesem Planeten unterwegs sind, und wir nicht wissen, wo sie sind, wie es ihnen geht? – Dann bitten wir zu Gott. Unser Glaube wird auf die Probe gestellt.

Gott sei Dank! Wenn es gut kommt! Wenn die Kinder wieder wohlbehalten zuhause sind. Aber was, wenn ihnen etwas geschehen wäre? – Wir wagen nicht, uns das auszudenken.

Nein, wir müssen nicht nur auf die andern schauen, wenn wir den Unglauben beklagen. Wir selber zittern davor, dass uns das geschehen könnte!

So begreifen wir die biblischen Israeliten gut, die sehen wollen, damit sie glauben. Das wäre ein Wunder an Glauben, wenn ein Mensch einfach vertrauen könnte, egal, was ihm geschieht.

Eine solche Glaubensstärke wird vom alttestamentlichen Hiob erzählt. Als Gott ihm alles nahm, seinen Wohlstand, seine Gesundheit und zuletzt auch noch seine Kinder – da sagte er: „Nackt kam ich zur Welt, nackt fahre ich dahin. Der Herr hat‘s gegeben, der Herr hat‘s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!“

Aber das sagt er erst am Schluss – nach vielen verzweifelten Auseinandersetzungen, und vorher wird in vielen Kapiteln des Hiob-Buchs erzählt, wie er klagt, wie er rechtet, wie er Gott herausfordert und sein Leben verflucht. Lieber wäre er gar nicht geboren, als so etwas erleben zu müssen!

Nein, wir müssten Helden des Glaubens sein, wenn wir glauben könnten, egal, was uns zustösst, was wir erfahren im Leben. Wenn wir glauben könnten, ohne etwas davon zu sehen.

So spotten wir über die Israeliten nicht, die vor Jesus stehen, und Zeichen sehen wollen: „Was tust du für ein Zeichen, damit wir sehen und dir glauben?“

Wir stehen selber unter ihnen, wir stehen selber vor diesem Jesus und wollen Zeichen sehen.

Was wäre das denn für ein Zeichen, das uns beruhigen könnte?

Was wollen wir sehen, damit wir glauben können?

Jetzt wird deutlich, es geht nicht um all die Einwände, die unsere Kultur gegen den Glauben hat. Es geht uns im Grund nicht darum, dass wir den Glauben nicht beweisen können, weil die Wissenschaft sich heute nur an das hält, was man sehen und berühren kann.

Es geht um viel mehr. Es geht um praktische Zeichen. Und die Israeliten sagen auch, was sie im Sinne haben: „Unsre Väter haben in der Wüste das Manna gegessen.“

Darum geht es, sie wollen wieder erleben, was die Väter erlebt haben, die ihnen den Glauben überliefert haben.

Diese waren auf einem grossen Weg. 40 Jahre hat er gedauert. Eine ganze Generation und mehr. Am Anfang des Weges stand ein grosser Aufbruch. Sie flohen aus einem Land und einer Zeit, wo sie sich versklavt fühlten. Und ihr Ziel war ein Land, wo Milch und Honig fliesst. Wo der einzelne zu seinem Recht kommt und die Gemeinschaft in Frieden miteinander leben kann.

Das ist das Zeichen, das sie überzeugt: nicht ein abstrakter Beweis an der Wandtafel, nicht eine Zustimmung von Professoren, dass es mit diesem Glauben doch etwas auf sich habe. Was sie suchen, das suchen sie mit ganzer Seele, mit all der Leidenschaft, die sie haben. Sie wollen, dass auch ihr Leben so befreit wird aus all den Hemmnissen und Konflikten, in die sie verstrickt sind. Sie wollen, dass auch ihr Leben eines Tages ankommt am Ziel und dass es nicht einfach nur ein blindes Hin und Her gewesen sein wird, wo man immer wieder in die selbe Grube fällt und immer wieder die alten Trampelpfade der Psyche abläuft.

Und nicht nur für uns allein hoffen wir heute, müssen wir hoffen. Wir haben von den Kindern gehört. Wir haben sie in eine Welt gestellt, die auf einem schlechten Weg scheint. Wir haben weltweit Schulden angehäuft, die in die Billionen gehen. Sollen die kommenden Generationen damit fertig werden!

Wir haben giftige Schadstoffe in Luft und Meer und Boden gelagert und radioaktive Stoffe erzeugt, die noch viele Hunderttausend Jahren Strahlung abgeben – sollen die kommenden Generationen sich damit befassen. Wir sind dann schon lange tot!

Wir haben das Klima erhitzt und ein riesiges Artensterben ausgelöst, wie es das vorher noch kaum gegeben hat – das alles überlassen wir denen, die nach uns kommen!

Sollen wir sagen: das geht uns alles nichts an?

Wir haben so viele Probleme angehäuft, dass sie uns über den Kopf wachsen.

Wir wissen nicht wo anfangen und stecken den Kopf in den Sand. Auch die Politik sieht manchmal aus wie ein kollektives Ablenkungsmanöver und Kopf-in-den-Sand-Stecken.

Wir wissen nicht, wie wir da wieder raus kommen. Und trotzdem müssen wir hoffen, dass uns das gelingt, dass das Leben auf dieser Erde nicht untergeht und der Weg der Menschheit sich nicht im Dunkeln verliert. Und die Welt, die Erde, das Leben auf diesem Planeten – wir gefährden es mit all unserem Tun und müssen gleichzeitig hoffen, dass es bestehen bleibt, trotz unserem Tun.

So sind wir in der seltsamen Lage, dass wir das Leben unterminieren und gleichzeitig hoffen, dass es bestehen bleibt, dass wir die Zukunft untergraben und gleichzeitig hoffen, dass unser Tun ohne Folgen bleibt. Wir haben das Gefühl, dass wir durch unsere Schuld die Schöpfung zerstören und hoffen auf einen Gott, der die Schöpfung erhält, trotz uns Menschen, gegen uns Menschen.

Wir hoffen, dass Gott uns hilft, indem er uns widersteht. Wir hoffen auf einen „lieben“ Gott und fürchten einen zornigen.

Wir wissen nicht, sollen wir froh sein, dass wir das alles nicht mehr erleben müssen, oder sollen wir verzweifeln, weil wir es unsern Kindern hinterlassen.

So stehen wir vor diesem Christus und reihen uns ein in den Chor: Gib uns ein Zeichen, dass wir an dich glauben! – Wir können nicht mehr glauben. Viele Zeichen die wir haben, die wir uns selber schaffen, gehen ins Dunkle!

Sollte es denn möglich sein, hier eine einfache Antwort zu geben, eine Antwort, die nicht erarbeitet und erlitten sein muss wie die des alten Hiob: „Der Herr hat‘s gegeben und der Herr hat‘s genommen. Der Name des Herrn sei gelobt!“

Aber das sagt Hiob erst nach vielen verzweifelten Auseinandersetzungen, und vorher wird erzählt, wie er klagt, wie er rechtet, wie er Gott herausfordert. Lieber wäre er gar nicht geboren, als so etwas erleben zu müssen!

Ja, Glauben ist auch heute ein grosser Weg. Es ist nichts Naives, wie die Spötter meinen. Nichts Hinterwäldlerisches für Leute, die mit den neusten Trends der Kultur nicht vertraut sind. Glauben ist das allergrösste Abenteuer, das der Menschheit heute aufgebgeben ist!

Wie können wir in die Zukunft fahren, wenn wir all unsere Hoffnungen durch unser Tun selber untergraben? –

Wir müssen uns wohl anders ausrichten, in eine andere Richtung schauen, andere Schritte gehen, wenn wir wieder mit unserem Ziel übereinstimmen wollen.

Und dieses Ziel ist die Hoffnung, dass unser Leben eines Tages ankommt. Dass diese Welt erhalten bleibt und dass der Weg der Menschheit sich nicht im Dunkeln verliert.

Dafür gibt es keine Garantie, aber eine Gewissheit ist möglich, die uns sagt, dass wir in die richtige Richtung gehen.

Dafür gibt es keinen Beweis, aber eine innere Ruhe ist möglich, wenn wir dem folgen, was wir als richtig eingesehen haben.

Es gibt keine Garantie, dass unsere Kinder das erleben. Das hatten die Väter in der Wüste auch nicht. Aber sie hatten – durch allen Zweifel hindurch – doch das Vertrauen, dass sie geführt werden.

Sie hatten, trotz all ihrem Widerstreben, doch den Glauben, dass sie gehalten sind und begleitet in dem grossen Abenteuer ihres Lebens.

Dass da ein Gott ist, der sie geschaffen hat, der sie nicht vergisst, der sie führt und begleitet und dem sie ihre Kinder anvertrauen können.

Jesus aber sprach zu ihnen: „Ich bin das Brot des Lebens. Wer zu mir kommt, den wird nicht hungern; und wer an mich glaubt, den wird nimmermehr dürsten. Ich habe euch gesagt: Ihr habt mich gesehen und glaubt doch nicht. Alles, was mir mein Vater gibt, das kommt zu mir; und wer zu mir kommt, den werde ich nicht hinausstossen.“

Amen

Zum Text Johannes 6,30 bis 37.

 

Diesen Beitrag fand ich...
  • wichtig (8)
  • inspirierend (11)
  • fundiert (2)
  • frech (0)
  • berührend (5)
  • langweilig (3)
  • falsch (2)
  • schlecht (5)
  • lustig (0)
18 Kommentare
  • Esther Gisler Fischers
    Gepostet um 07:41 Uhr, 13. August

    Es ist ganz einfach Herr Winiger: Weg vom masslosen Konsum und Wachstum und hin zu einer nachgaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft. Und dies schliesst Geschlechtergerechtigkeit mit ein : Denn nicht nur ‚unsere Väter‘ haben in der Wüste das Manna erhalten; -es waren wohl auch einige Mütter und Kinder dabei!
    Und die Reich-Gottes-Idee eines Jeschua ben Mirjam hat sich nicht erschöpft in kleinbürgerlicher Sorge um das Wohlergehen der Kinder und Enkel, sondern war eineVisupn eines ‚futen Lebens‘ für Alle!

    7

    5
    Antworten
    • Barbara Oberholzer
      Gepostet um 08:14 Uhr, 13. August

      Gegen das „kleinbürgerlich“ protestiere ich als Seelsorgerin doch energisch! Wer nicht mal in seinem engsten Umfeld zu Sorge, Mitgefühl, Liebe fähig ist, wird die Welt auch nicht retten. Natürlich soll das beim eigenen Kreis nicht stehenbleiben – doch da beginnt’s.

      11

      2
      Antworten
      • Esther Gisler Fischers
        Gepostet um 12:56 Uhr, 13. August

        Ja, ja schon klar. Dieses Mitgefühl bringe ich ja tagtäglich immer wieder auf, doch frage ich mich halt, ob ich nicht meine Energie anderweitig einsetzen soll als bei den Satten.

        1

        5
        Antworten
      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 11:22 Uhr, 14. August

        Es wird uns ja immer wieder gesagt, die Milieus zu beachten, welche wir noch erreichen, bzw. bedienen mit unseren Angeboten. Und die „bürgeiche Mitte“ ist nebst den „traditionell-konservativen“ eben so eines. Ich will jedoch nicht einfach nur immer Blitzableiterin sein, sondern Anstoss geben für einen Bewusstseins- und Mentalitätswandel in unserer Konsum- und Leistungsgesellschaft. Bin und bleibe halt eben eine Linke; -I cant‘ help!

        2

        0
        Antworten
      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 11:50 Uhr, 14. August

        Zudem bin ich als Pfarrerin nicht immer nur Seelsorgerin, sondern auch Theologin, welche ab und an Gedanken und Ideen in die Diskussion wirft, die zum Nachdenken anrgen. Das ist mein Verständnis eines gesellschaftspolitisch engagierten Christentums!

        2

        0
        Antworten
      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 18:05 Uhr, 20. Oktober

        Was ich damit meine ist, dass GOTT zu klein gedacht ist, wenn ich ihr dankbar bin, wenn es einfach mir und meiner Familie gut geht. Die Reich-Gottes-Idee geht weit darüber hinaus und wir sind als Menschen gut beraten, diese auch weiterhin weit zu denken. Denn gerade die Klima-Krise (auf die sich dieser Beitrag ja bezieht) ist ein Ausdruck dafür, dass wir westlichen Menschen und Gesellschaften an einem Wirtschaftssystem partizipieren und dieses auch ständig reproduzieren, bei dem ein grosser Teil der Menschheit und auch unsere Mitwelt (Tiere, Natur) Gefahr läuft, auf der Strecke zu bleiben.

        2

        0
        Antworten
  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 07:56 Uhr, 13. August

    Eigentlich gefällt mir die Idee, dass am Sonntag – NUR am Sonntag – auf diesseits eine Sonntagspredigt aufgeschaltet wird. Über deren Inhalt brauchen Mann und Frau nicht einig zu sein wie in der Kirche auch nicht. Aber ich würde sie auch als solche deklarieren.

    7

    0
    Antworten
  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 09:25 Uhr, 13. August

    Nein, lieber Herr Winiger, Hiob sagt sein frommes Verslein in der so genannten „Rahmengeschnichte“. Und in der sagt er es v o r den vielen „Reden“, in denen seine Freunde Gott vor den Anklagen Hiobs pharisäerhaft rechtfertigen, indem sie Hiob mehr und mehr der Überheblichkeit und sogar der religiösen Blindheit beschuldigen. Davon angestachelt und überzeugt von Gottes Ungerechtigkeit fordert Hiob titanenhaft Gott heraus: „Jetzt antworte, Gott!“ Der Erzähler lässt Gott „antworten“. Aber es ist eine einzige gewaltige „Gardinenpredigt“, die auf den armen Hiob niederprasselt: „Wer bist du, dass du dir das Recht (und die Frechheit) nimmst, mich herauszufordern?!!! Hiob wird ganz klein: „Ich bin zu gering! Ich tue es nie wieder.“ Aber der „liebe“ Gott legt nach und setzt zu einem zweiten Donnerwetter an. Danach Hiob: „Ich habe erkannt, dass du alles vermagst (dass du alles darfst). Darum widerrufe ich und bereue in Sack und Asche.“ Dann setzt – nach insgesamt neununddreissig Kapiteln „Zusammenschiss“ – die Rahmengeschichte wieder ein und lässt Gott dem Hiob wieder alles zurückgeben, was er ihm – durch den „Gottessohn Satan“ – hat nehmen lassen. Bibel lese n heisst für mich: Bibel g e n a u lesen, lieber Herr Winiger. Dann wird der Mittelteil der Hiob-Erzählung zu einem äusserst wichtigen weil klugen Text – auch in unsere Zeit hinein. Nämlich: Wenn Dich ein schweres Schicksal trifft, das du dir nicht erklären kannst, dann frage nicht WARUM. Nimm es an und frage lieber, was du daraus machen kannst. Für Manches gibt es keine vernünftige Erklärung und Begründung. Dan ist es besser, sich – und andere! – nicht noch mit quälenden Fragen und Zweifeln zu belasten.

    4

    0
    Antworten
    • Barbara Oberholzer
      Gepostet um 17:41 Uhr, 13. August

      Und wieder widerspreche ich als Seelsorgerin! Dieses „Nimm es an“ geschieht nicht auf Knopfdruck, sondern ist häufig die Folge eines langen und schmerzhaften Copingprozesses – wie bei Hiob auch. Der Verstand hat schnell was akzeptiert – er muss -, aber die Emotionen brauchen viel länger.

      4

      0
      Antworten
      • Reinhard Rolla
        Gepostet um 20:17 Uhr, 13. August

        Einverstanden: das Annehmen kann lange Zeit brauchen und einen langsamen Prozess darstellen. Aber es ist allemal angenehmer, als sich ein Leben lang mit einem nicht beantwortbaren „Warum“ zu belasten. Man könnte hier auch sagen: Der Weg ist das Ziel..

        1

        0
        Antworten
  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 09:49 Uhr, 13. August

    Zweiter Teil: Als die Jünger Jesu ihn angesichts eines blind geborenen Mannes fragen, wer nun für dessen Schicksal verantwortlich, also daran schuld ist, der Blinde oder dessen Eltern (oder Grosseltern oder Urgrosseltern), lässt ihn der Verfasser des Johannesevangeliums antworten: „Weder er noch seine Eltern. Sondern es sollen (jetzt) die „Werke Gottes“ an ihm offenbar werden.“ Und er heilt ihn. – Und als eine „blutflüssige Frau“ Jesus aus purer Verzweiflung im Gedränge berührt, was einen dreifachen Tabubruch darstellt (mit „Blut an den Händen“ einen Fremden und zudem einen Mann anfassen!!), sagt Jesus zu der ertappt zitternd von ihm Liegenden: „Dein G l a u b e hat dich gerettet!“ Bei Jesus ist „Glauben“ also kein gehorsames Annehmen irgendwelcher Vorgaben und Lehren alias Dogmen, sondern ein für-möglich-Halten und Tun, auch gegen jegliche Vernunft und Tabus, sogar aus Verzweiflung. Ein mutiges Tun für mich selbst, aber auch für andere, die in Nöten sind. Zum Beispiel Flüchtlinge und Asylbewerber. Wenn d a s nicht „Frohbotschaft“ ist, EVANGELIUM!

    5

    0
    Antworten
    • Esther Gisler Fischers
      Gepostet um 12:58 Uhr, 13. August

      Ja genau Herr Rolla; -da scheiben Sie mir aus Herz & Verstand!

      3

      0
      Antworten
  • Esther Gisler Fischers
    Gepostet um 13:00 Uhr, 13. August

    Wenn wir als Menschheit so weitermachen wie gehabt, aka ungebremstes Wirtschaftswachsum, Kriege etc. dann nützen weder Glaube noch Vertrauen. Dann kommt es nicht gut, allem naiven Gottesglauben zum Trotz!

    2

    1
    Antworten
  • Esther Gisler Fischers
    Gepostet um 13:06 Uhr, 13. August

    Wenn mir eine ehemalige Bezirkskirchenpflegerin sagen kann : ‚Eine-Welt-Themen haben mit Kirche nichts zuvtun.‘ dann frage ich mich, wozu denn noch Kirche? Unter gehen wir als Menschheit gemeinsam.

    4

    0
    Antworten
  • Anonymous
    Gepostet um 14:28 Uhr, 13. August

    Liebe Frau Gisler, wenn ich Recht habe – und darin bin ich sicher -, dann hatte Jesus eine Vision, nämlich die „Menschwerdung des Menschen“, in welcher „Mensch“ ein Ehrentitel ist. Den kann man auch mit „Gottes Partner auf Erden“ übersetzen. Was übrigens mit der fast fünftausend Jahre alten „Erzählung vom Paradies“ übereinstimmt, in welcher Gott für seinen „Erdling“ (hebräisch „Adam“) einen Garten anpflanzt und dem Erdling sagt, er solle ihn „bebauen und bewahren“. Ausserdem spricht Jesus den Menschen die Möglichkeit zu, „vollkommen wie euer Vater im Himmel“ zu werden. So gesehen kann ein/e Jesusnachfolger/in gar nicht anders, als sich – „horizontal“ – mit der Welt und also ,mit „Weltlichem“ zu befassen und sich für das Gelingen und Wohlergehen alle Lebewesen einzusetzen. Nicht mit „Glauben“, sondern mit Visionen und mit Tatkraft! Ich schreibe bewusst nicht „Christen“, weil das Christentum meiner Erkenntnis nach nicht auf Jesus zurückgeht, sondern auf Paulus und dessen nur sporadischen Kenntnissen von Jesus und dessen Botschaft. Ich selber nenne mich lieber konsequent „Jesuaner“ und meine damit, dass ich zumindest „den Spuren Jesu“ folgen bzw. zu folgen versuche. (In meiner FB-Gruppe „Bibel, Kirche(n) und Religion(en) kritisch beleuchtet“ schreibe ich seit zwei Jahren regelmässig wöchentlich meine entsprechenden Texte.

    2

    0
    Antworten
    • Anonymous
      Gepostet um 14:30 Uhr, 13. August

      Pardon: ich heisse nicht „Anonymus“, sondern Reinhard Rolla…

      0

      0
      Antworten
    • Esther Gisler Fischer
      Gepostet um 11:28 Uhr, 14. August

      Lieber Herr Rolla
      Super, was Sie da schreiben. Ganz genau so versteh ich mich auch in etwa: AUhc ich bin eher „Jesuanerin“ als Christin; -manchmal auch anonyme Christin. Jesu „Reich-Gottes-Idee“ ist mir undendlich wichtig. Den dogmatischen Überbau des Kerygmas kann ich gut weglassen.
      Gerne schaue ich mir auf Facebook mal Ihre weiteren Ideen an.
      Freundlich grüsst Sie
      Esther Gisler Fischer.

      2

      0
      Antworten
      • Esther Gisler Fischer
        Gepostet um 11:29 Uhr, 14. August

        anonyme Jüdin wollte ich schreiben …

        1

        0
        Antworten

Antwort schreiben zu Esther Gisler Fischer Abbrechen