Wird der arbeitsfreie Feiertag obsolet?

Die Liberalisierung der Arbeitszeit und die Chronobiologie

 Wird der arbeitsfreie Feiertag überflüssig? Die digitalisierte Wirtschaft erlaubt Arbeit auch zuhause, in der Freizeit. Die Vorschläge für eine Liberalisierung der Arbeitszeit und Aufweichung der Arbeitsgesetze rufen die Gewerkschaften auf den Plan. Am 2. Oktober, am selben Tag als drei Mediziner den Nobelpreis für die Erforschung des Tag-Nacht-Rhythmus erhielten, forderten sie die Einhaltung der Nacht- und Sonntagsruhe auch für die Arbeit im „Home-Office“.

Der jüdisch-christlich-islamische Kulturkreis kennt – ausgehend vom Sabbatgebot – den arbeitsfreien Feiertag. Eine Erinnerung.

 Leben im Gezeiten-Rhythmus

Was ist die grösste Herausforderung des 21. Jahrhunderts? Der Terror? Der Konflikt zwischen den Kulturen? Die Naturzerstörung? Die Globalisierung?1500 Führungskräften in Europa gaben in einer grossen Umfrage vor einigen Jahren zur Antwort: die Beschleunigung. Der Alltag dreht sich immer schneller. Die Veränderungen folgen sich in einem immer kürzeren Rhythmus. Bereits sprechen Fachleute von der Beschleunigungs-Falle, weil das Immer-Schneller nicht zu einem Immer-Besser führt.

Von der Winterruhe zur Allzeitgesellschaft

Wohl hat sich die Wirtschaft seit der Industrialisierung von der Natur und ihren Rhythmen losgelöst. Bis ins 18. Jahrhundert gab die Landwirtschaft mit ihrer Folge von Saat und Ernte den Takt für das gesamte Leben in Europa. Mit der Verbreitung des Webstuhls wurde aber jede Zeit zu einer möglichen Arbeitszeit. Heute arbeitet die Industrie mit Maschinen, die so teuer sind, dass sie rund um die Uhr betrieben werden müssen, um die Kosten zu amortisieren. Und in der globalen Gesellschaft reichen sich Morgen und Abend die Hände. Wenn in Tokyo die Börse schliesst, geht sie in New York auf.

Der Mensch als „Rhythmus-Instrument“

Die Beschleunigung stösst auf Grenzen und führt zu Konflikten. Das hat zu einer Wiederentdeckung der Zeit geführt und zur Einsicht, dass fast alle Lebens-Vorgänge „gezeitet“ sind. Die Chronobiologie, die Wissenschaft von den Zeitrhythmen in den Lebensvorgängen, hat allein beim Menschen über hundert verschiedene Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresrhythmen beschreiben, die von inneren Uhren gesteuert sind. Sie sorgen für einen reibungslosen Ablauf der Körperfunktionen.

Da sind z.B. der Schlaf-Wach-Rhythmus, die Atem- und Herzfrequenz, die Schmerz-Empfindlichkeit, die Körpertemperatur, die hormonellen und psychischen Veränderungen, allergische Reaktionen oder der Blutdruck. Diese Prozesse verlaufen meist unbewusst. Erst Störungen wie etwa bei Nachtarbeit oder Zeitzonen-Flügen erinnern uns daran, dass nicht nur Ebbe und Flut, sondern auch unsere Lebensvorgänge „gezeitet“ sind.

Katastrophen in der Geisterstunde

Die Entwicklung zur Non-Stopp-Gesellschaft ist nicht einfach aufzuhalten. Doch das Bewusstsein nimmt zu, dass damit grosse Kosten verbunden sind. Nach einer Studie gehen fast zwei Drittel der Verkehrsunfälle auf Bayerns Autobahnen auf die Übermüdung der Lenker zurück.

Auch Katastrophen wie die Reaktorunfälle von Harrisburg und Tschernobyl, die Giftgas-Katastrophe von Bhopal oder die Havarie des Riesentankers „Exxon Valdez“ haben sich in der „biologischen Geisterstunde“ zwischen Mitternacht und vier Uhr morgens ereignet. Das ist der Zeitraum, wo die Wachheit im Schlaf-Wach-Zyklus den Tiefpunkt erreicht. Die Gesamtkosten für menschliches Versagen in der 24-Stunden-Gesellschaft sind entsprechend hoch. Sie werden auf gegen 400 Milliarden Dollar veranschlagt.

 Der vergrabene Schatz

Kein Wunder, wird der Ruhetag wieder entdeckt, nicht von den Kirchen, sondern von Biologen und Arbeitspsychologen. Alle Kulturen kennen solche kollektive Ruhezeiten. Im Judentum ist es der Samstag, im Islam der Freitag, bei uns der Sonntag. Die Menschen schaffen sich damit Inseln der Ruhe als Gegenwelt zur hektischen Betriebsamkeit des Alltags.

„Sechs Tage sollst du arbeiten…, aber der siebte Tag ist ein Ruhetag“, so heisst es in der Bibel. Die Begrenzung der Arbeit, der Schutz der Ruhezeit gehört zu den zehn biblischen Geboten. Historisch stand dieses Gebot am Anfang einer Entwicklung, die zur heute geltenden Fünftage-Woche führte. Das Ruhetags-Gebot hat die europäische Sozialgesetzgebung wesentlich beeinflusst.

 Ein Verbündeter des Menschen

Dieses Gebot hatte eine ungeheure Gestaltungskraft, es hat das Arbeitsleben der Menschen weltweit geprägt und bis heute beeinflusst. Und sein Gehalt ist noch nicht ausgeschöpft. Es meint nicht nur eine Regelung der Arbeitszeit, sondern zielt weit darüber hinaus auf eine Welt, in der der Mensch „Mensch“ sein kann und in der die Würde alles Geschöpflichen respektiert wird.

„Geschöpf“ ist für die Bibel das, was nicht vom Menschen hergestellt wird. Wird hier etwas zerstört, kann der Mensch es nicht ersetzen. Darum muss er es respektieren. Und wenn er es nicht in diesem Sinn „heiligt“, zerstört er das, von dem er selber lebt.

Das wird deutlich schon an der ersten Stelle, wo die Bibel das Ruhegebot anführt (2. Mose 20, 8 ff). Da wird erzählt, dass Gott die Welt in sechs Tagen erschaffen habe. Am siebten Tag ruhte er, darum „heiligte“ er diesen Tag.

Der Schöpfungsbericht – nicht „schlechte Wissenschaft“

Heute stellt man sich die Entstehung der Welt anders vor. Trotzdem ist diese Erzählung nicht überholt, sie will ja nicht Wissenschaft sein, nicht eine Erklärung, wie alles entstanden ist. Sie erinnert uns Menschen aber an unsere Stellung in der Welt. In vielem können wir heute in diese Welt eingreifen, wir können Atome spalten, Gene neu kombinieren. Aber geschaffen haben wir die Welt nicht. Sie verdankt sich nicht unserm Tun, und auch der Mensch selbst hat keine Kontrolle über seine Existenz. Er lebt aus dem, was ihm vorgegeben ist.

Das ist der Sinn von Schöpfungs-Berichten: Sie erzählen von der Wirklichkeit so, dass wir Vertrauen haben können und nicht alles kontrollieren müssen. Vieles in dieser Welt entzieht sich unserer Kontrolle, vom Wetter über das Klima bis zur Sonnenstrahlung. Das Leben hängt von tausend Dingen ab, auf die wir schlicht vertrauen müssen.

Wenn wir diese Dinge nicht kontrollieren können, heisst das umgekehrt aber auch, dass wir sie respektieren müssen. Wenn wir sie in ihrem Bestand gefährden, können wir sie nicht ersetzen. Die Schöpfungsberichte vieler Kulturen erzählen von einer Sintflut, wo der Mensch sich selbst zerstörte, weil er diese Grenzen nicht beachtete. Daran erinnert das Gebot der Feiertags-Heiligung: erinnere dich, woher die Welt kommt!

Ein Gebot gegen die Sklaverei

Eine zweite Erfahrung verbindet die Bibel mit dem Ruhetags-Gebot. „Erinnere dich, dass du Sklave gewesen bist im Lande Ägypten!“ (5. Mose 5,15). Das Ruhetags-Gebot gilt nicht nur für die Einheimischen, sondern auch für die Fremden im Land, für die Sklaven und selbst für das Vieh. Wo die Schöpfung nicht geehrt wird, und zwar auch im Geschöpf, in Mensch und Tier, da entsteht Unfreiheit und Leid. Das Lebewesen wird verdinglicht wie eine Sache. Es verliert seine Würde als ein Wesen, das sich nicht dem Menschen verdankt. Es wird wie etwas Verfügbares behandelt.

Im Sabbat-Gebot erinnert sich das alte Israel an die Sklaverei in Ägypten. Diese steht als Memento über dem Ruhetags-Gebot. Wo diese Grenze nicht respektiert wird, da entsteht Herrschaft, Ungleichheit, Abwertung und Verdinglichung und eine Verachtung des Lebens. Das wirkt zerstörerisch nicht nur beim Opfer, sondern auch beim Täter. Es entsteht eine Welt, wie sie das Sabbat-Gebot verhindern will: eine Welt ohne Gott, ohne Respekt vor der Würde des Lebens, in der Lebensgrundlagen zerstört werden.

 

Ich bedanke mich bei meinen Leserinnen und Lesern im Blog „diesseits“.

Ich habe einen eigenen Blog aufgeschaltet, der sich vertieft mit der Frage beschäftigen soll, wie wir heute von Gott reden können.

Besuchen Sie mich unter https://vongotterzaehlen.ch

 

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20 Kommentare
  • michael vogt
    Gepostet um 07:35 Uhr, 12. Oktober

    katastrophen in der biologischen geisterstunde – andererseits erfahren sich viele in der tiefe der nacht als besonders kreativ. sie berührt wohl das tiefschlafbewusstsein, das das wachbewusstsein regeniert. „die schlafforschung nervt“, habe etwa schon gedacht. sie verallgemeinert und hat keinen sinn für den ausstieg aus dem rhythmus, der therapeutisch sein kann. die non-stop-gesellschaft ist nicht eine gesellschaft, die nie stoppt. sie stoppt insofern, als die einzelnen zu verschiedenen zeiten stoppen. hier liegt meines erachtens die bedeutung des sonntags und der feiertage: dass die einzelnen den tag des gemeinsamen stopps achten.

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    • michael vogt
      Gepostet um 07:40 Uhr, 12. Oktober

      regeniert > regeneriert + habe ich etwa schon gedacht

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  • Alpöhi
    Gepostet um 09:51 Uhr, 12. Oktober

    Schöner Artikel! – Das Problem mit dem Ruhetag ist, dass er zum arbeitsfreien Tag verkommen ist – und das ist nicht mehr dasselbe. Meist haben wir nur die Erwerbsarbeit durch Freizeitstress ersetzt.

    Das Sabbatgebot in der Torah besagt: Du sollst nicht arbeiten, sondern fröhlich sein vor dem Herrn, deinem Gott. „Fröhlich sein vor dem Herrn“ ist die gleiche Formulierung, die bei den biblischen Festzeiten verwendet ist: An den drei Wallfahrtsfesten Pessach, Pfingsten und Laubhüttenfest sollen die Israeliten eine Woche nach Jerusalem verreisen und dort „fröhlich sein vor dem Herrn“.

    Eine Woche verreisen und dann fröhlich sein – das ist doch die Beschreibung von Ferien, nicht wahr? Also hat Gott durch Mose die Ferien erfunden und kraft der Torah drei Wochen Ferien für alle installiert. Sogar die Finanzierung der Ferien war geregelt (Stichwort „Festzehnter“).

    Und am Schabbes sollen wir ebenfalls fröhlich sein vor dem Herrn. Schabbes ist wie Ferien. Jede Woche enthält einen Ferientag! von Gott geschenkt! Grossartig!
    Damit ist der Sabbat nicht mehr der Tag, an dem man nichts tun DARF, sondern der Tag, an dem man nichts tun MUSS. Ferientag eben. Ruhetag.

    Wunderbar. Danke, Gott.

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  • Reinhard Rolla
    Gepostet um 10:45 Uhr, 12. Oktober

    Bedenkenswerter Text! Die so genannten „Zehn Gebote“ kommen zweimal vor. In der ersten Fassung (2. Mose 20) heisst es zum „siebten Tag“: Und Gott vollendete am siebten Tag sein Werk und ruhte von all seinem Werk. Und Gott segnete den siebten Tag und h e i l i g t e ihn, denn an ihm hat Gott geruht von all seinem Werk.“ Hier wird also allein Gottes Wirken und Ruhen als Grund für den F e i e r t a g angegeben. Der Mensch wird dem untergeordnet und zum Gehorsam verpflichtet – zu seinem Heil selbstverständlich. In 5. Mose 5 (einige Jahrhunderte jünger) wird neben dem „Gebot Gottes“ die erlebte Sklaverei der Vorfahren als Grund für die gebotene Einhaltung des R u h e t a g e s angegeben. Die „soziale Verstärkung“ ist ein deutlicher und wohltuender Gewinn, der in unserer Zeit sehr wohl betont werden darf, wie es Peter Winiger dankenswerter Weise tut.
    (Allerdings finde ich den Titel seines Blogs „Von Gott erzählen“* sehr altertümlich…)

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 12:02 Uhr, 12. Oktober

    Ach, Peter. Weisst du, was zu den schlimmeren Erinnerungen meiner Kindheit gehört? Die unerträglich langweiligen Sonntage in der Agglo. Und später New York, the City that never sleeps, war für mich Faszination pur. Magst ja recht haben mit deinem Beitrag – und doch gibts auch ExotInnen wie mich, die Speed lieben, dabei durchaus auch Ihren Biorhythmus haben, aber eben ein individueller.

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  • THOMAS GROSSENBACHER
    Gepostet um 23:56 Uhr, 12. Oktober

    Hin zur Ruhe oder aus der Ruhe?

    Das ist hier die Frage.
    Sind Ferien Frei-tage von oder für die Ruhe? Gibt es überhaupt noch ein kollektives; gesellschaftlich mehrheitsfähiges Bedürfnis nach Sammlung und ein ebensolches überindividuelles Verlangen nach Aktivität? Vielleicht eine Aktivität, die gerade darum überzeugt, weil sie aus der Ruhe schöpft, aus ihr entsteht?!

    Wo zeigt unsere Zeit Anhaltspunkte für ein gemeinsames Taktgefühl: Etwa das Gespür dafür, wann es Zeit ist, nichts zu tun und wann es Zeit ist, zu handeln. „Ob’s etwa Zeit zu streiten, obs Rasttag sei.“?

    Oder sind wir ganz uns selber überlassen uns Zeit zu nehmen und Zeit zu geben für das, was wir je brauchen: Aktion und Passion. Ruhe und Arbeit?

    Unser Sonntag ist nicht der Sabbat. Der Tag der Auferstehunf ist nicht der Ruhetag.
    Der Tag der ersten Bewegung, des Aufbruchs, der Auferstehung ist bewegender Tag. Und darum Grund zum Feiern. Im Anfang wohnt der Zauber … motiviert aus der Ruhe aus beklemmender Karsamstagsruhe sogar, Ruhe die unerträglich geworden im bleiernen Gefühl zum Nichtstun verurteilt zu sein zu Neuem explodiert.. So gesehen ist Arbeit Segen. Nicht bloss Fluch im Schweisse des Angesichts.

    Was solls: Es braucht den Kairos im train, train cottidien des auslaugenden Chronos. Alles was chronisch wird, verstärkt das Krankmachende. Wir brauchen die Unterbrechung. Es ist gut, wenn wir unterbrochen werden, gerade wenn wir so schön dran sind. So unbequem gut tut Schabbat. Störungen haben Vorrang. Lassen wir unseren Alltag stören durch Ruhetage, die neue Aufbrüche erst ermöglichen.

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    • Alpöhi
      Gepostet um 11:05 Uhr, 13. Oktober

      Wenn Gott den Ruhetag heiligt, also absondert von den anderen Tagen, dann geht es darum, an diesem Tag aus dem Hamsterrad herauszukommen. Darum sollen wir an diesem Tag die „gewöhnliche Alltagsarbeit“ liegen lassen. Und andere Dinge tun. Dinge, die uns Kraft geben. Das kann Ausruhen sein. Nichtstun. Oder Gemeinschaft feiern mit Familien und Freunden. Oder Aktivität. Oder… suchen Sie sich etwas aus. Aber achten Sie darauf, dass sie nicht hinterrücks wieder im Hamsterrad landen.

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  • Esther Gisler Fischer
    Gepostet um 00:20 Uhr, 13. Oktober

    Natürlich brauchen wir dringend Entschleunigung; -als Individuen und als Kollektiv, um immer wieder zur Besinnung zu kommen!
    Ein Buchtipp dazu: ‚Die Entdeckung der Einsamkeit‘ von Stan Nadolny.

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    • Alpöhi
      Gepostet um 11:13 Uhr, 13. Oktober

      Die moderne Kirche verzettelt sich in zahlreichen zielgruppenorientierten Angeboten. Das bedeutet nicht notwendigerweise, dass die Ressourcen der Kirche effizient eingesetzt werden. Die Menschen können sich ja kaum retten vor der Fülle von Freizeitangeboten. Und nun flutet uns die Kirche auch noch… – Wozu soll das gut sein?

      Angebote, die nicht „angemessen“ besucht werden, sollten ausgedünnt oder eingestellt werden. Und das gilt z.B. nicht zuletzt auch für den Sonntagmorgengottesdienst… Es ist sinnlos, Angebote zu fahren, die keinem Bedürfnis entsprechen. Es gilt, die beschränkten Ressourcen effektiv einzusetzen, so dass das Maximum an Segen herauskommen kann.

      Insofern haben Sie recht: Die Kirche könnte den „Finger herausnehmen“, professioneller werden im Sinne von Effektivität.

      Und gleichzeitig geht es überhaupt nicht darum, das kirchliche Hamsterrad NOCH schneller drehen zu lassen. Im Gegenteil.

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      • Alpöhi
        Gepostet um 11:14 Uhr, 13. Oktober

        Hätte bei Frau Oberholzer hin söllen.

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    • Esther Gisler Fischer
      Gepostet um 18:08 Uhr, 13. Oktober

      ‚Die Entdeckung der Langsamkeit‘ heisst das erwähnte Buch. Sorry für den Lapsus!

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    • michael vogt
      Gepostet um 18:50 Uhr, 13. Oktober

      🙂 🙂 🙂 🙂 🙂

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 09:15 Uhr, 13. Oktober

    Also, ich wollte in meinem ersten Kommentar ja nicht schon gemein werden – aber grad der Kirche könnte etwas Be-Schleunigung auch gut tun ?

    Gerne erinnere ich daran, dass Spitäler, Sanität, Polzei, öV, Bahnhöfe, Flughäfen etcetc seit jeher keine Sonntagsruhe kennen und bei einem Einsatz mit Highspeed von
    Null auf 100 müssen. Sie leben alle auch – vllt grad drum besonders kreativ, wach und lebendig.

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 09:29 Uhr, 13. Oktober

    Natürlich ist es so, dass viele Menschen am Arbeitsplatz unter der zunehmenden Beschleunigung leiden! Aber deswegen, weil diese Beschleunigung zu ihrer Unterdrückung eingesetzt wird anstatt zur Entlastung. Und das macht krank! Da gehts aber nicht wirklich um Beschleunigung, sondern um egoistischen und menschenverachtenden Umgang. Das ist etwas anderes!

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    • Esther Gisler Fischer
      Gepostet um 18:11 Uhr, 13. Oktober

      Ich meine ja auch Entschleunigung nicht um ihrer selbst willen, sondern um sich seiner Rolle in diesem ganzen Wirtschaftshamsterrad bewusst(er) zu werden. QED

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 18:49 Uhr, 13. Oktober

    Dafür brauchts keine Entschleunigung, sondern offene Augen und einen wachen Geist. Schlaftabletten, die nie richtig in die Gänge kommen, checken nach meiner Erfahrung wenig. Wieso QED, was ist bewiesen?

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    • michael vogt
      Gepostet um 11:39 Uhr, 14. Oktober

      ja, viele beschleunigen ihren schritt zum laufschritt, dauerlauf, waldlauf, jogging, weil sie so, wie sie sagen, ihren gedanken ruhig nachhängen können – beschleunigung als entschleunigung – der sabbat als „entdeckung der einsamkeit“, auch waldeinsamkeit, wie der verschreiber etwas weiter oben so prächtig sagt – dann auch beschleunigung durch entschleunigung: soll ich auf einen produktiven gedanken kommen, muss ich, je nachdem, gegebenen stress auch mal verlassen können

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  • Corinne Duc
    Gepostet um 12:15 Uhr, 14. Oktober

    Paulus scheint das etwas anders gesehen zu haben, vgl. z.B. Röm. 14,5ff. (oder Gal. 4, 10… und natürlich Apg. 20, 7ff.;-)
    Einerseits sollten wir uns nicht starren Regeln versklaven. Andererseits können regelmässige Feiertage und Ruhezeiten gerade dazu hilfreich sein – unter Umständen aber ebenso „unregelmässige“ oder alternative. Wer sonntags Dienst hat, soll sich dafür an anderen Tagen ausruhen dürfen – das ist sicher auch eine sinnvolle Einrichtung.
    Ein allzu starrer Glaube an rigide (chrono-) biologische Gesetze behindert nicht nur den wissenschaftlichen Fortschritt in vielen Bereichen der Humanforschung, sondern uns ganz allgemein daran, die Bedeutung zwischenmenschlicher Beziehungen und weiterer kultureller Einflüsse offen und kritisch zu reflektieren.

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    • michael vogt
      Gepostet um 22:09 Uhr, 17. Oktober

      wäre nicht auf die idee gekommen, dass paulus in rm und gal vom sabbat spricht. apg sagt, dass er am sonntag aktiv war. dagegen sprach damals nichts. aber sonst stimme ich zu, nicht zuletzt im sinne des wortes, an das, wenn ich recht sehe, noch gar niemand erinnert hat: der sabbat ist um des menschen willen da, nicht der mensch um des sabbats willen.

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