Kirchentag 2018: ein „Chile-Festival“ im Züri Oberland

Kirchentag 2018: Menschen aus 50 Gemeinden feiern gemeinsam ihr Christsein – 500 Jahre nach der Reformation

Die Reformationsjubiläen von 2017 – 2023 sind für die einen ein Anlass zur Freude, für andere ein Anlass zur Besinnung und für dritte ein Anlass, dem man am liebsten einfach vorüberziehen lassen möchte. Diese Haltungen gibt es nicht nur in reformierten Kreisen, sondern noch viel mehr in den verschiedenen Konfessionen, genauer bei unseren katholischen und freikirchlichen Gemeinden.

Verbinden und Feiern

Im Zürcher Oberland hat die Beschäftigung mit den Reformationsjubiläen vor gut 2 Jahren dazu geführt, dass sich Vertreter und Vertreterinnen aller Konfessionen regelmässig zu einer Arbeitsgruppe zusammengefunden haben. Schrittweise ist dabei die Vision eines gemeinsamen Kirchentages 2018 entstanden. Was uns Christen vor 500 Jahren getrennt hat, soll nicht im Zentrum stehen, sondern das, was uns nach 500 Jahren immer noch gemeinsam verbindet: Der Glaube an den dreieinigen Gott. Wenn gefeiert wird, dann soll dies im Fokus stehen und nicht das, was uns weiterhin unterscheidet und unterscheiden wird. Für die Organisation des Kirchentages wurde ein Verein gegründet. Unterdessen gehören diesem 30 Kirchgemeinden sowie zahlreiche Einzelmitglieder an. Damit werden rund 50’000 Christen im Zürcher Oberland vertreten.

Unserem Verein, dem Vorstandsmitglieder aller Konfessionen angehören, ist es gelungen, ein breites und ausgewogenes Programm über 4 Tage auf die Beine zu stellen und Begegnungsmöglichkeiten zwischen aktiven Christen, interessierten Kirchenmitgliedern und der breiten Öffentlichkeit zu schaffen.

Vielfalt

Für das Programm konnten wir Persönlichkeiten wie Gottfried Locher, Johannes Hartl, Catherine McMillan, Joseph Annen, Claudia Haslebacher, Matthias Walder, Andreas Boppart und viele andere mehr gewinnen. Sie werden in Podien, Vorträgen und Gottesdiensten aus ihrer eigenen Perspektive beleuchten, was für sie heute Christsein bedeutet oder wie die Beziehungen zwischen Gesellschaft, Kirche, Wirtschaft und Politik zu gestalten sind. Die Buntheit und Vielfalt gelebten Christentums spiegelt sich auch in unterschiedlichsten Musikstilen: Von Gospelchören über ein Jazzkonzert bis hin zu einer Orgelnacht und Lobpreis werden verschiedene musikalische Bedürfnisse und Vorlieben abgedeckt. Aber auch musikalische Gäste wie Martin Smith mit Band aus England, Andrew Bond mit seinem Kinderprogramm oder „Adam’s Wedding“ werden musikalisch zum Kirchentag 2018 beitragen. Ein zentrales Element wird der „Marktplatz der Gemeinden“ sein. Der ganze Samstag gehört den verschiedenen Kirchgemeinden, die aufzeigen werden, wie bunt, lebendig und tiefgründig Christsein heute konkret gelebt wird. Natürlich wird auch wie bei jedem anderen Grossanlass die Begegnung mit alten Freunden und neuen Bekannten möglich sein. Essen und Trinken in allen Variationen gehört dazu wie auch ein grosses gemeinsames Picknick am Sonntagnachmittag – bei schönem Wetter.

Worum es uns geht

Wichtiger als ein rauschendes Fest zu feiern ist uns das Motto des Kirchentages „mitenand glaube“. Das sagt sich so leicht. Aber bis dahin ist es ein langer Weg, der viele grosse und kleine Schritte aufeinander zu erfordert – schon vor dem Kirchentag. Es gibt viele Vorbehalte, Vorurteile und Verhärtungen zwischen den Konfessionen. Auch der Kirchentag 2018 wird diese nicht alle ausräumen können. Wir sind jedoch überzeugt:

 

„Wenn sich Christinnen und Christen versammeln das Wort Gottes miteinander zu verkündigen, hören und tun, den eigenen Glauben zur Sprache bringen, Gottesdienste und Tischgemeinschaft feiern, zusammen singen, beten und musizieren, ihre Geschichte reflektieren, gemeinsam kirchliche und gesellschaftliche Entwicklungen diskutieren, neue Impulse setzen, Generationen, Gemeinden, Kirchennahe und Kirchenferne ins Gespräch kommen und sich auf den Weg machen, dann ist Kirchentag.“ (Kurzbeschrieb Kirchentag 2018)

 

Auf der Webseite www.kirchentag2018.ch sind alle Informationen zum Kirchentag 2018 zu finden. Der gemeinsame Entwicklungsprozess wird dort laufend dokumentiert.

Daniel Stoller-Schai, Präsident Verein „Aktion Kirchen Züri Oberland“ | Präsident Kirchenpflege Bäretswil

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2 Kommentare
  • michael vogt
    Gepostet um 10:43 Uhr, 21. November

    liebe als vereinigung von vater, sohn und geist geht unter und erscheint wieder als vereinigung von allem mit allem (reformation reset sunset sunrise 1kor 15.28)

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 11:34 Uhr, 22. November

    Ich finde dieses ganze Engagement das dahinter steht toll! Es spricht die Freude daraus zu dieser Sache.
    Bei uns findet ein Kirchentag im 2020 statt, ist zu lesen aus dem Synodebericht.

    Wie geht das eigentlich, organisieren alle Kirchgemeinden in den kommenden Jahren zu 500 Jahre Reformation, Kirchentage in ihren Regionen?
    Wünsche alles Gute!

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