Biblische Geschichten für Kinder?

Sonntagmorgen, ich liege noch im Bett, neben mir mein Sohn Theo, 5 Jahre alt. Wir swipen uns durch Instagram und verteilen Herzchen. Meistens für den FC Basel oder für süsse Tierbilder. „Boah, Papi! Was ist mit dem passiert?!“ Irgendjemand hat ein Bild aus Passion of Christ geteilt, indem uns ein blutverschmierter Jesus anstarrt.

Ich erkläre Theo, dass das Jesus ist. Also in einem Film. Und dass dieses Bild Jesus zeigt, nachdem er ausgepeitscht worden ist und bevor er seinen Kreuzbalken nach Golgatha tragen muss. „Ah, das ist also nicht echt…?“ Ich zögere. „Nein, das ist nicht echt. Das ist aus einem Film. Das ist kein echtes Blut.“ (Mindestens hoffe ich das. Wer weiss das bei Mel Gibbsons Ansprüche an historische Akuratheit so sicher…?) Theo ist damit aber nicht zufrieden: „Also, das ist eine Geschichte. Das ist nie passiert?“ Hm. So hatte ich das jetzt auch wieder nicht gemeint. Aber jetzt die Kinderbibel holen? Vor dem Frühstück? Ich erzähle Theo die Geschichte und fange an mit Palmsonntag. Erwähne den Stress mit den Händlern am Tempel. Und schliesslich die Verhaftung. Die Geschichte mit dem Ohr findet er super. Allerdings kann sein Gerechtigkeitsempfinden nicht verstehen, dass man Jesus, nachdem er das Ohr des Soldaten „geflickt“ hatte, nicht zur Belohnung freigelassen hat.

Er versteht nicht, wofür er verurteilt wurde. Ich versuche zu erklären: „Manche meinten, dass Jesus Gottes Sohn sei, andere meinten, dass er der neue König wäre. Beides fand man halt nicht so gut.“ Theos Erstaunen wächst. Warum konnte er nicht einfach sagen, dass er weder ein König noch Gottes Sohn ist? Wenn Theo wählen müsste zwischen Wahrheit oder Leben, er würde nicht gekreuzigt werden. Das finde ich grundsätzlich ziemlich gut. Wieder versuche ich zu erklären: „Jesus war eben sehr besonders. Der hatte eine ganz wichtige Aufgabe. Er sollte den Menschen zeigen, dass sie alle Gottes Kinder sind. Und das war ihm wichtiger als sein Leben.“

Deutlich erkenne ich: Theo findet das zu banal. Für so etwas stirbt man doch nicht! Ausserdem – und da trifft er wirklich einen wunden Punkt – hätte Gott das doch selbst sagen können?! Den hätten sie nämlich nicht auspeitschen können. Kurz überlege ich, ob ich Theo die Trinitätslehre erklären soll. Aber ich verstehe sie grad selbst zu schlecht, als dass ich elementarisieren könnte. Ich entscheide mich zur Ausflucht: „Kennst du noch David? Den Hirtenjungen mit der Steinschleuder?“

Das findet Theo gut. David ist mutig. Gott ist gerecht. Die Welt ist wieder in Ordnung. Solange er nicht zu sehr an diesen Jesus denkt.

Die Meinung des Autors in diesem Beitrag entspricht nicht in jedem Fall der Meinung der Landeskirche.

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28 Kommentare
  • Beat Bachmann
    Gepostet um 07:36 Uhr, 20. Februar

    Danke für die schöne Schilderung dieser Vater-Sohn-Situation. Ehrlich, authentisch und auf Augenhöhe. Nur so kann gute und offene Glaubensförderung geschehen. Solche „Bettszenen“…:sind für Kinder wertvoll und prägend für ihr Leben und auch für die weitere Auseinandersetzung mit der Bibel und dem Glauben.

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  • Hedi
    Gepostet um 08:34 Uhr, 20. Februar

    Ja, Kinder durchdenken Dinge oft viel klarer als Erwachsene. Unser Sohn fragte mich mal, warum Christen denn Soldaten werden- sie könnten doch einfach beten, dass Friede wird und bleibt.
    Mit seinem Seufzer „Oh, ihr Kleingläubigen!“ hat Jesus sicher nicht sie gemeint.

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  • michael vogt
    Gepostet um 15:53 Uhr, 20. Februar

    theo hat es voll draussen, das ist genau die frage: durch den titel könig der juden hätte der römische kaiser, der sich ja als der verstand, provoziert werden können. die jüdische obrigkeit hatte guten grund zur befürchtung, dass er den jüdischen staat und die jüdische religion vernichten wird, und liess darum jesus durch das römische reich beseitigen. buddha hätte wohl gesagt: „titel – alles maya!“ er hätte sich ausserhalb von jerusalem hingesetzt. seine umgebung wäre mit dem während des lebens gestorbenen und dadurch erwachten gestorben und auf ihre weise in einem von grund auf erneuerten leben gewandelt. und der vater hat es auch irgendwie draussen: der grausame tod, wie viele ihn sterben, gehört zur inkarnation. die geschichte buddhas und die von jesus zusammen als vollständigere offenbarung – die damit noch lange nicht vollständig ist. in dieser vervollstädigung sehe ich dann auch den sinn, der von verschiedenen seiten geäusserten meinung, jesus sei nicht gestorben. verwundern kann man sich allerdings schon, welcher kommentar (am besten zugänglich unter „beleibteste“, schöner verschreiber) mit abstand am meisten zustimmung erhält. das liegt wohl daran, dass der religionsuntericht für kinder nicht geeignete inhalte ausblendet und die medien, durch die „theologische aufklärung“ (kurt marti) heute geschieht, diese tradiotion (tradidiotion, oder was?) irgendwie auch gegenüber erwachsenen fortsetzen. da haben wir doch beim vater einen erfreulichen ansatz.
    https://www.tagesanzeiger.ch/kultur/buecher/Hat-Jesus-die-Kreuzigung-ueberlebt/story/21577169

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  • Alpöhi
    Gepostet um 16:27 Uhr, 20. Februar

    Schönes „Bettgespräch“, Herr Jütte.

    Wenn ich nicht alles komplett falsch verstanden habe, dann ist es im Gesamtkontext der Heiligen Schrift so: Der Mensch Jesus war auch der Sohn Gottes und hatte einen höheren Auftrag: Die Sünden der Welt auf sich nehmen (und damit wegnehmen). Damit er diesen Auftrag erfüllen konnte, MUSSTE er sterben, und zwar sowohl durch die Juden (darum MUSSTE der Hohe Rat ihn verurteilen) als auch durch die Nichtjuden = Römer (darum mussten die Römer ihn kreuzigen).

    Ich weiss, das ist eine sehr „blutrünstige“ Story. Aber sie steht so in der Bibel. Es hilft niemandem, wenn wir uns diese schreckliche Story „weichspülen“ bis wir sie ertragen. Es ist und bleibt eine der sperrigsten Geschichten der Bibel…

    Ein Pfarrer (ein liberaler, übrigens) sagte in einer Predigt einmal lapidar: Heute, aus unserem kulturellen Kontext heraus, verstehen wir überhaupt nicht mehr, warum Jesus geopfert werden musste. Aber für die Menschen damals war dies überhaupt keine Frage. Die begriffen schon, worum es geht.

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    • Alpöhi
      Gepostet um 16:28 Uhr, 20. Februar

      Erträglicher wird die blutrünstige Story übrigens, wenn wir auf Ostern schauen: Mit der Auferstehung triumphiert Gott über den Tod.
      Der Tod ist Tod.

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      • Stephan Jütte
        Gepostet um 16:59 Uhr, 20. Februar

        Lieber Alpöhi,
        Danke für Ihre Nachricht! Ich fühle mich in Ihrer Deutung sehr an das Johannesevangelium erinnert und bleibe doch selbst einer der Jünger, der es noch nicht versteht. Ich vermute, dass aus der Empörung über diese Ungerechtigkeit erst verstehbar (erahnbar wäre besser) ist, was Auferstehung bedeutet. Nicht den Kampf, den Protest – jedenfalls beides nicht nur. Sondern Begegnung, Liebe und sogar ein wenig Treue. Ganz als ob kein Tod wäre. Aber wenn ich das einem Fünfjährigen erkläre, dann meint er, dass ich meine, dass der Jesus da wieder rumgelaufen ist, nachdem er die Hölle besucht hatte, um dann in den Himmel zu fliegen. Und entweder würde er dann über mich schmunzeln oder ich müsste ihm später – sehr bald schon! – erklären, dass ich nicht gelogen, das aaber nicht so gemeint habe…

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        • michael vogt
          Gepostet um 21:25 Uhr, 20. Februar

          ich würde ihn daran erinnern, dass wir gestern einen igel gesehen haben, der plötzlich bewegungslos war, dass ich ihm gesagt habe, dass sei der totstellreflex. dann würde ich ihm vorschlagen, sich auf den boden zu legen und so zu tun, als würde er schlafen, als wäre er gestorben. „und wenn ich dich berühre, erwachst du und stehst wieder auf.“ das machen wir, und ich sage ihm dann, dass auferweckung ähnlich ist wie das. dann gehen wir zu seiner schildkröte, die sich gerade in ihrem panzer versteckt. „locke sie hervor!“ sage ich zu ihm. und er sieht, wie unter dem tod leben hervorkommt. dabei nimmt er auch wahr, dass nicht nur die hinterbliebenen etwas davon haben, sondern dass auch er selbst etwas davon hat.

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          • Alpöhi
            Gepostet um 01:29 Uhr, 21. Februar

            Ihr Beitrag erinnert mich daran, dass man auch schon vor dem physischen Tod tot sein kann, lebendig tot sozusagen. Das ist nämlich auch ein wichtiger Aspekt des Evangeliums: Dass Jesus uns das Leben VOR dem Tod gebracht hat 😉

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          • michael vogt
            Gepostet um 05:41 Uhr, 21. Februar

            das ewige leben. das leben nach dem tod vor dem tod. „lebendig tot“ klingt ziemlich pathologisch. kehrt sich dann um: tot lebendig. will mir aber auch nicht so recht gefallen. soweit wir gestorben sind, leben wir.

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        • Alpöhi
          Gepostet um 01:40 Uhr, 21. Februar

          Lieber Herr Jütte,
          Ich verstehe, dass das mit Opfertod und Auferstehung schwieig ist. Und es ist auch eine Zumutung; der Verstand hat da Mühe. Gleichwohl sagt Paulus sinngemäss: Wenn Christus nicht auferstanden ist, sind wir alles Idioten. Und die Apostelgeschichte, die ein historischer Bericht sein will, bezeugt, dass ganz viele Menschen den Auferstandenen gesehen haben, und sie waren der Meinung, der Auferstandenen sei Jesus.

          Und allen Zweifeln zum Trotz: Was, wenn er wirklich auferstanden ist? Wenn Gott allmächtig ist, kann er doch auch (ausnahmsweise) ein Wunder tun. (Ja, hier spiele ich den Joker – aber erstaunlicherweise hat mein Verstand überhaupt keine Mühe mit dieser Argumentation.)

          Im Hebräerbrief ist zum Greifen nahe, dass der ganze Hebräerbrief eine talmudische Diskussion ist, die den Hebräern – also den Juden – erklären will, dass Gestaltung und Invenatr der Stiftshütte und all die Opferriten nicht „das Eigentliche“ waren, sondern nur ein „Abbild“ (heute würde man vielleicht sagen: „Spoiler“) von dem, was noch kommen sollte, und eben mit Jesus heilsgeschichtliche Realität wurde.

          Wenn man mich fragt, ob ich an die Auferstehung Jesu glaube? dann antworte ich: Ja. das glaube ich. Viele andere Menschen auf der Welt glauben das auch, aber viele auch nicht. Wissenschaftlich beweisen kann man die Auferstehung nicht. Aber man kann Gott erfahren, wenn man sich auf ihn einlässt.

          Alles Gute!

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          • Stephan Jütte
            Gepostet um 09:18 Uhr, 21. Februar

            Lieber Alpöhi,
            Danke, für Ihre ausführliche Antwort. Ich glaube zu verstehen, was Sie meinen. Ich selbst kann das nicht so denken oder glauben und möchte Ihnen gerne erklären, weshalb das so ist. In meinem Weltbild gibt es Naturgesetze. Die sind keine Interpretationen der Welt, sondern beschreiben, was immer und überall unter bestimmten Bedingungen der Fall ist. Daamit wäre nicht prinzipiell ausgeschlossen, dass Menschen geheilt werden. Schon aber, dass Tote wieder leben.
            Wenn wir an dieser Stelle nun Ihren „Joker“ einsetzen, dann befriedigt mich das deshalb nicht, weil es mir lieber gewesen wäre, der Joker hätte in den Konzentrationslagern des 20 Jh. gestochen. Weniger flapsig: Ein Gott der zwar hie und da Tote zum Leben erweckt, meistens aber nichts, wirklich gar nichts tut, der ist mir unverständlich. Er mag dann heilig sein. Aber das ist dann sein Problem. Ich habe damit nichts zu tun.
            Ein Gottt aber, der sich uns ganz menschlich, sterblich, leidenschaftlich zeigt, an der Welt zerbricht, sein Leben verliert und uns genau in der Niederlage nahe kommt, der ist mir ein Geheimnis, über das ich mein Leben lang mehr lernen will.
            Herzlich, Stephan Jütte

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          • michael vogt
            Gepostet um 15:17 Uhr, 21. Februar

            naturgesetze sind nach kant eine statistische wahrheit. wer sagt, dass sie immer gelten? unsere interpretation unserer beobachtungen. dass tote wieder leben, ist auch durch konstant geltende naturgesetze nicht ausgeschlossen. diese gesetze sind von der reinen vernunft ermittelt, die nichts aussagen kann über ein leben nach dem tod in dem sinne, dass die verstorbenen selbst etwas von davon merken. magdalene l. frettlöh zitiert jesaja 57,17: „in der höhe und als heiliger wohne ich, bei den zerschlagenen und erniedrigten.“ dieser „doppelte ort“, wie sie es nennt, scheint mir dem vollständigen geheimnis näher kommen. „leere weite, leere weite, nichts von heiligkeit“, rief boddhidharma aus, als er zur erleuchtung kam. wahrheit als die alles verändernde vereinigung von allem mit allem. erleuchtung ist die erfahrung, dass der verlust des lebens sein gewinn ist. nicht zuletzt klimapolitisch interessant.
            http://reformiert.info/artikel/dossier/vom-boss-im-himmel-zum-hilflosen-gott-auf-erden

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          • michael vogt
            Gepostet um 15:21 Uhr, 21. Februar

            näher kommen > näher zu kommen

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          • michael vogt
            Gepostet um 15:32 Uhr, 21. Februar

            die intensität der ohnmacht ist die allmacht

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          • Alpöhi
            Gepostet um 17:02 Uhr, 21. Februar

            Lieber Herr Jütte,
            Ich verstehe Ihren Einwand betreffen KZ sehr gut. Möchte aber zwei Dinge zu bedenken geben.

            Das Erste: Wir wissen ja gar nicht, ob Gott bei den eingesperrten Menschen im KZ war oder nicht. – Oder doch: Er war da. Viele, die die KZ überlebt haben, bezeugen dies. Und das war dann nicht vor zweitausend Jahren (zu Zeiten der Apostelgeschichte), sondern „neulich“. Haben Sie Corrie Ten Boom gelesen?

            Das Zweite: Wenn wir es schrecklich finden, im KZ zu sterben statt zu leben. dann stimmt zwar, dass es schrecklich ist, ausgerechnet im KZ zu sterben. Aber das Totsein an sich ist nicht schrecklich, wenn es ein Leben nach dem Tod gibt. Wenn wir einem Gott, der die Menschen sterben lässt, die Frage hinwerfen: „Warum hast du nicht eingegriffen?“, dann leben wir letztlich so, als gäbe es kein Morgen. Wir blenden die Auferstehung aus. Glauben nicht an sie.

            Die Auferstehung und das Leben nach dem Tod kann man beides nicht wissenschaftlich beweisen, und das Gegenteil auch nicht; es ist Geschichte, die wahr ist oder auch nicht; letztlich müssen wir uns bei aller Geschichte, auch der Neueren, entscheiden: glauben wir, oder nicht? (Gerade wie ein Richter, der im Gerichtssaal eine Geschichte aufgetischt bekommt.) Hilfreich sind dabei Augenzeugen.

            Wenn nun die Auferstehung und das Leben nach dem Tod zentral ist für die Christusnachfolge, dann müssen wir uns damit auseinandersetzen. Auch und gerade, wenn die Zweifel kommen.

            Ich sehe ja auch, dass es Naturgesetze gibt. Michael Vogt schreibt zutreffend: Diese wurden statistisch (bzw. empirisch) erhoben.
            Wenn es aber eine „höhere Macht“ gibt, die über der Schöpfung ist; die mehr als die Schöpfung ist; und diese „höhere Macht“ auch die Naturgesetze geschaffen hat, dann sind die Naturgesetze nur fast absolut.

            Ich möchte einen Vergleich ziehen. Nehmen wir ein Spiel: Es gibt Spielregeln, nach denen das Spiel gespielt wird. Wenn man sich nicht mehr an die Spielregeln hält, funktioniert das Spiel nicht mehr. Man wird sich also an die Regeln halten, wenn man mitspielen will. Wenn nun aber eine besondere Situation eintritt, in der jemand sehr benachteiligt ist (jemand im KZ), oder wenn der Spielleiter einen „Special Effect“ realisieren will, um das Spiel weiterzubringen (die Jungfrau wird schwanger, oder die Auferstehung nach dem Tod), dann KANN und DARF (aber nicht muss) der Spielleiter für einen genau begrenzten Vorgang seine selbst erlassenen Regeln brechen, ohne dass alles im Chaos versinkt. Das Spiel würde immer noch funktionieren.

            Dies ist mein Verständnis von „Wunder vs. Naturgesetze“.

            Herzlich, Alpöhi

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          • Alpöhi
            Gepostet um 17:10 Uhr, 21. Februar

            …die Naturgesetze sind ja nur „der momentane Stand des Irrtums“. 😉 Aber ob die Wirklichkeit wirklich so ist? Who knows…?
            Früher, als der „Stand des Irrtums“ besagte, die Erde sei eine Scheibe, und die Sonne kreise drum rum, hätte man sich auch nicht träumen lassen, dass es anders plausibler ist.

            Erkenntnis ist Stückwerk, sagt die Bibel.

            Und ich füge an: Es ist ein gefährlicher Weg, wenn wir die Naturgesetze, die Teil der Schöpfung sind, über den Schöpfer stellen. Besser wäre, den Schöpfer um Weisheit zu bitten, um das alles besser verstehen zu können.

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          • michael vogt
            Gepostet um 17:13 Uhr, 21. Februar

            meine meinung ist, dass alles durchgehend kausal ist. und ich sehe da keinen widerspruch zu allwirksamkeit, die gott zugeschrieben wird, auferweckung. . . , auch nicht zu erscheinungsformen von freiheit wie der bekenntnisfreiheit. es gibt keinen vernunftbeweis der auferstehung. ein beweis ist da nur möglich innerhalb eines hermeneutischen zirkels – unter dem gelächter des hörsaals von einer studentin einmal „teufelskreis“ genannt – : das axiom ist der sieg über den tod, der gewissermassen einen dominoeffekt zur folge hat, und der paradoxerweise durch den tod des siegers geschieht. der erfahrungsbeweis dieses paradoxons ist der, dass wir nicht von einem „vorletzten ernst“ sprechen, wie karl barth das gemacht hat, dass wir auf dem boden bleiben und uns nicht in sphären stromlinienförmiger begriffe wie „joker“ oder „dominoeffekt“ verlieren. erfahrbar nicht erst, wenn, nicht unter der bedingung, dass wir „uns darauf einlassen“, sondern, wenn es sich uns offenbart.

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          • michael vogt
            Gepostet um 17:41 Uhr, 21. Februar

            @alpöhi 17:02: man muss schon noch unterscheiden zwischen einer offenbarungswahrheit, die der reinen vernunft nicht einsichtig ist, wie zb das leben nach dem tod, und einer historischen wahrheit: da sind die argumente, die dafür oder dagegen sprechen, der reinen venunft zugänglich. beidemal könnte man statt „wahrheit“ auch sagen „aussage“.

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          • Alpöhi
            Gepostet um 17:43 Uhr, 21. Februar

            Ja, aber:
            Gott drängt sich nicht auf. Gott offenbart sich denen, die ihn suchen. (Jesaja)

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          • michael vogt
            Gepostet um 18:04 Uhr, 21. Februar

            „ich liess mich finden von denen, die mich nicht suchten“ (jes 65.1) bibelfest, bibelfester, am bibelfestesten – jedenfalls ein fest 😉 . offenbarung geschieht ohne gewalt. so wie man einen gesprächspartner ja auch nicht zum hören, verstehen oder zur zustimmung zwingen kann. im übrigen soll hier niemand vereinnahmt werden. das wäre auch eine form von gewalt und würde gegen wahrheit sprechen, deren „kennzeichen“, wie eberhard jüngel sagt, die freiheit ist.

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          • Alpöhi
            Gepostet um 19:17 Uhr, 21. Februar

            🙂

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        • michael vogt
          Gepostet um 05:08 Uhr, 21. Februar

          wer ist schuld am tod von jesus? jesus selbst, wird geantwortet. weiss nicht mehr in welchem einzelbeitrag (ausschnitte aus dem ganzen) unten. warum empörung?
          https://www.zdf.de/dokumentation/dokumentation-sonstige/strafsache-jesus-faktencheck-mit-petra-gerster-zu-ostern-und-100.html

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      • michael vogt
        Gepostet um 23:03 Uhr, 20. Februar

        der tod ist tot, wollen Sie wohl zuletzt sagen. besiegt, verwandelt. der tod des todes und seine verwandlung ins leben, die ursprünglichste wahrheit nicht nur des christentums. dafür sollten wir uns durch die anschauungen der damaligen die sicht nicht verdecken lassen.

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    • michael vogt
      Gepostet um 21:47 Uhr, 20. Februar

      sobald wir sind, werden wir vom tod berührt und dann immer mehr davon bestimmt. der tod in uns stirbt mit jesus, und wir leben. soweit das geschieht, können wir verstehen, zb was auferweckung ist, sogar, warum das alles so ist. wir leben, sogar gern, in der auch nicht weichspülbaren story, die die welt neben ihren erfreulichen aspekten ist. das ist, finde ich, das elementarste. umso besser, wenn wir auch verstehen, was die damaligen ohne weiteres verstanden.

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  • Hedi
    Gepostet um 15:35 Uhr, 21. Februar

    ich glaube nicht an Jesus, ich bin ihm schon so oft in Menschen und Ereignissen begegnet, dass ich weiss, dass er lebt

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    • michael vogt
      Gepostet um 17:21 Uhr, 21. Februar

      das wissen Sie, weil er sich Ihnen offenbart hat, wodurch in Ihnen vertrauen und erkenntnis entstanden ist, genannt glaube – meine ich zu wissen 😉

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    • michael vogt
      Gepostet um 13:42 Uhr, 24. Februar

      es könnte auch jemand sagen: „ich glaube nicht an jesus, aber ich glaube, dass er auferweckt worden ist.“ der glaube ist auch ein wissen. aber nicht ein wissen, das bewiesen werden kann, wie dass zwei plus zwei vier sind.

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