Feedback als Eigegoal

Feedback – das isch i allne Müüler: Mer will sich uuschotze – emene andere s Züüg woner usegla hät, zruggschoppe. Gfröget oder ungfröget. Hobbypsychologisch und drum übergriffig heisst das «spiegle». Und dänn mit ungfrögete Raatschläg iidecke. «Ich meins nu guet mit dir.» Würkli?

Du wotsch mich grad ändere. Du bisch nöd zfride mit mir, so wien ich bin. Vor allem, wänn ich guet bin und fröid dra ha, wotsch du mich ändere. Was isch guet gmeint da dra?

Wänn du mir en Spiegel vor d Nase setzisch – wer gsehn ich dänn da drin? Öppe miich? Gsehn ich miich, wänn ich am Morgen in Spiegel luege? Nei, ich gseh a mich here und das erscht na spiegelverchert! Ich aber känn mich vo ine her und vo aafang a!

Feedback entgäge näh mues i öisere Gsellschaft schiints jede, wo will dezue ghöre. Was heisst dezue ghöre? Mit Feedback gäh chamer d Mänsche gfüegig mache. Me cha sie für sini Zwäck inschtrumäntalisiere.

Es isch nämli so: Zerscht sait Feedback öppis uus über dä, wo Feedback git: Isch er en Vorurteilsmänsch, wo nu cha «uufnäh», was er scho i sich hät? Isch mini Feedback-Geberin öpper, wo mit Schüüchchlappe durs Läbe gaht und d Realität nöd gseht? Isch de Feedback-Geber öpper, wo us Erfahrige nöd cha lehre, aber sehr gnau weiss, was d Wahret isch? Häsch du vilicht en innere Konflikt mit dir sälber, wo du nöd wotsch wahr ha? Fühlsch du dich öppe wäge dem so betupft und wotsch miich ändere?

Es git Lüüt, die schüüssed grad zrugg, sobald mer in Wald rüeft. Debii han i gar nöd gschosse, nu grüeft. Ich hett nämli gern es Echo uf das, won i gsait ha, won i gmacht ha, won i stolz druuf bi. Ich möchti gern d Fröid teile. Mämal bruuch i au Troscht.

Ja, Feedback gäh bedüütet Ateil näh. Ateil a de Fröid und am Fruscht. Es bedütet, Perschpektive mitenand z teile statt mich mit eme Spiegel z konfrontiere: Du machsch bi dir Platz für miich und ich gib dir Ruum für dini Art, d Sache zgseh.

Egal, wie du das machsch: Nach emene sogenannte Feedback-Gspröch weiss ich vor allem, was du für en Typ bisch: Ob du mit feschtgfahrne Vorurteil durs Läbe gasch oder ob du offe bisch für Ideeä – vor allem wänn sie dir nöd sälber in Sinn cho sind …

Ich gseh, was für Erfahrigsrüüm du häsch und wie wiit du parat bisch, die mit andere Mänsche z teile. Ich gspüre dini Unsicherheite und innere Konflikt. Ich merke, wänns immer nu um dich sälber gaht.

Käs wunder, dass vill Mänsche nöd gern Feedback gänd, wämer sie frögt. Aber ungfröget, wämer nöd muess begründe, was mer sait, und erscht rächt anonym – da wird zuegschlage!!

Die Meinung der Autorin in diesem Beitrag entspricht nicht in jedem Fall der Meinung der Landeskirche.

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10 Kommentare
  • michael vogt
    Gepostet um 14:43 Uhr, 12. Juli

    zwei familien fahren in die ferien, eine nicht. eine tochter der abreisenden fragt die tochter der zuhause bleibenden, beide etwas jünger als die beiden auf dem bild, in vollem erstaunen: „habt ihr kein auto!!!???“

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 19:30 Uhr, 12. Juli

    Schwierig, auf einen solchen Beitrag zu reagieren …. aber möglicherweise auch nicht hilfreich, es nicht zu tun. Er ist auch richtig insofern, als dass Feedback immer auch etwas über den/die GeberIn aussagt. Dennoch scheint mir wichtig, wenigstens zu versuchen, offen miteinander zu sprechen. Dass Feedback auch als sehr verletzend und kränkend erlebt werden kann, hat halt auch mit dem/der EmpfängerIn zu tun, nicht nur mit der Rückmeldung selbst. Selbsteinschätzung, Erwartungen …

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    • Corinne Duc
      Gepostet um 22:24 Uhr, 12. Juli

      ME geht es hier im Allgemeinen ja um Diskussionsbeiträge. D.h. es stehen dann nicht in erster Linie die Autoren mit all ihren Verletztlichkeit und Bedürfnissen im Vordergrund, sondern um das Thema, über das man – hoffentlich – offen, direkt und sachlich diskutieren kann. Das ist vielleicht nun auch ein bisschen überspitzt formuliert. Aber ein Forum, in welchem nur gelikt, gelobt und den Autoren höchstpersönliches Feedback gegeben werden kann schiene mir den Erfahrungsraum gar sehr einzuschränken. Gerade wenn Beiträge selbst – hoffentlich konstruktive – Kritik an anderen zum Ausdruck bringen, sollten die Autoren mit Gegenkritik ebenfalls konstruktiv umgehen können.

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 07:25 Uhr, 14. Juli

    Apropos Rückmeldung: Bezüglich den Fotos der Beitragsschreibenden jeweils unter den Beiträgen. Mir gefällt`s, dass hier jeweils auch die „Köpfe“ der Schreibeden zu sehen sind. Jetzt in diesem Falle stehen da die Portraifotos von länger erschienen Beiträgen, könnt Ihr (Redaktion) mal wieder die Bild-Portraits aktualisieren ? 😉 Portraitfotos der letzten paar Beitragsschreibenden erscheinen lassen, 🙂 Danke und herzlichen Gruss an die Redaktion.

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    • Ruth Floeder-Bühler
      Gepostet um 09:14 Uhr, 14. Juli

      Mit den Fotos liegt es sowieso im Argen. Man kann das Profil-Foto nicht selber ändern. Also habe ich vor einigen Wochen ein neues gemailt. Aber es passiert einfach nichts. Es ist doch ein Klacks, mal schnell ein Foto auszuwechseln – oder wenigstens ein Feedback zu geben, warum man das nicht tut ….

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    • michael vogt
      Gepostet um 13:18 Uhr, 14. Juli

      praktisch wäre, wenn man vom namen unter dem titel eines beitrags gleich zum bild und zum kurzporträt kommen würde, ohne das unpraktische suchen unter dem beitrag

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  • Barbara Oberholzer
    Gepostet um 08:27 Uhr, 14. Juli

    Danke, Frau Ochsner, super ?! Insbesondere auch, weil die letzten Beiträge von Frauen waren. Nicht, dass es aussieht, als ob die Diesseits-Autorinnen weniger wertgeschätzt würden.

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 08:01 Uhr, 15. Juli

    @vogt,Lieber Herr Vogt
    Finde ich jetzt gar nicht unpraktisch, im Gegenteil einfach und klar, wenn man den Namen unter dem Titel anklickt erscheinen weitere Beiträge der Autor*innen, so wie diese Seite „steh“ finde ich sie sehr schön und praktisch gestaltet und einfach zu bedienen.

    Und grad jetzt mit diesen aktuellen Fotos der Beiträge, sehr lebendige :-). (Welches Bild mich immer wieder beeindruckt ist das von „Papst und die Einheit“. Was die Frau hier grad in diesem Moment sagte (ists.der Moment als sie vom Protokoll abweicht ?) ? Der Blick des Papstes dazu ? und der starrende geradeausblick des Mannes mit der roten Kappe ?; bei der Person deren Gesicht nicht ganz zu sehen ist rechts sitzend des Papstes scheint ein lächeln zu sein.. ? Auf jeden Fall die Personen hören alle ganz fest auf diese Worte, scheint mir. Ein interessantes Bild, versuche ich immer wieder zu interpretieren.)

    Liebe Frau Oberholzer, Danke Ihnen, ja hat schon was mit Wertschätzung gegenüber den Schreibenden zu tun, und wegen Beiträgen von Frauen, ist ja auch so, wenn es Männer wären 😉 ob es so aussieht … ich denke mir, frau weiss doch dass es hier nicht so ist.

    Liebe Frau Floeder-Bühler, Sicher ist es ein Klacks diese Fotos hier alle zu wechseln, viele kleinen Dinge …, vielleicht ist einfach Vorsommerferienzeitstresss… trotzdem zum Thema hier grad, ich vermisse die aktuellen Portraitfotos! 😉 Danke Ihnen für diesen Beitrag, Feedbacks sind doch immer auch wie Übungsgelegenheiten? dieses Ateil näh… a Fröid und Fruscht… gefällt mir wie sie hier einfühlsam beschreiben!
    „Ja, Feedback gäh bedüütet Ateil näh. Ateil a de Fröid und am Fruscht. Es bedütet, Perschpektive mitenand z teile statt mich mit eme Spiegel z konfrontiere: Du machsch bi dir Platz für miich und ich gib dir Ruum für dini Art, d Sache zgseh.“ Ein Satz zum mitnehmen für mich.
    So wünsche ich doch gute Sommerferienzeit rundum, einbisschen Regenbogenbankzeit? ,-) vielleicht?! ohne Feedbacks zu Arbeitsberufsangelegenheiten, nur 🙂

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    • Barbara Oberholzer
      Gepostet um 09:55 Uhr, 15. Juli

      @Anita Ochsner: „Ich denke mir, frau weiss doch dass es hier nicht so ist.“ – reicht frau das? Mir nicht.

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      • Anita Ochsner
        Gepostet um 20:04 Uhr, 15. Juli

        Liebe Frau Oberholzer, ja in diesem Falle hier in dieser Sache, reicht mir das. Ist doch Zufall, dass es hier grad um Beiträge von Männern geht.
        Manches Mal scheint mir, es wird auch schon Mal in übertriebenem Masse nach Ungleichheiten zwischen den Geschlechtern gesucht, und aufgerufen.

        Oder sind solche Aufrufe so sehr wichtig, dass viel mehr Frauen und Männer darauf sensibilisiert werden, (in diesem Falle hier, komme ich nicht mal auf den Gedanken, dass das so aussehen könnte, wie sie sagen) dann aber, wenn ich die Aufrufe höre, kommen mir natürlich unweigerlich viele Beispiele in den Sinn, wo Frauen gegenüber Männern, z.b. in Lohnfragen, noch immer nicht selbstverständlich gleichgestellt sind… Und erst recht Weltweit.. z.B. Beschneidung der Mädchen.. ect. Vielleicht sind die Aufrufe Hinweise auch in scheinbar „kleinen Dingen“ eben gerade daher doch so wichtig! ?
        Danke Ihnen.

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