Hundegesetz

Ein Aufjaulen, ein lautes Bellen ginge durch die Medien: Nicht auch das noch! Muss die Kirche jetzt auch noch zum Hundegesetz etwas sagen? Muss sie nicht. Sie muss ja auch nicht an jede «Hundsverlochete». Sonst geht ihre Glaubwürdigkeit bald «vor die Hunde». Oder darf sie gar nicht?

 

Warum schweigt der Kirchenrat?

Der Kirchenrat hat auf eine Stellungnahme verzichtet. Dies, obwohl Kirchenrat und Kirchensynode von der Kirchenordnung her das Recht, den Auftrag, ja auch die Pflicht haben, zu ethischen und gesellschaftlichen Fragen Stellung zu beziehen (Art. 214, lit. j zur Kirchensynode und Art. 220, Abs. 2, lit. o betreffend Kirchenrat). Diese Kirchenordnung ist vom Volk beschlossen und von der Regierung des Kantons Zürich genehmigt worden. Damit hat das reformierte Kirchenvolk das Mandat dazu erteilt. Dies sei all Jenen gesagt, die das Recht oder die demokratische Legitimation bestreiten, dass etwa der Kirchenrat Stellung beziehen darf. Dass «Hunde» ein gesellschaftliches Thema wären, kann man kaum bestreiten, immerhin gibt es fast gleichviele Hunde wie Vorschulkinder in der Schweiz. Oder im zürcherischen Truttikon dreimal soviele Hunde wie Migranten (https://www.nzz.ch/zuerich/wie-truttikon-zu-zuerichs-hauptstadt-der-hunde-geworden-ist-ld.1404288). Und zu beiden Themen lässt sich sonst der Kirchenrat vernehmen. Warum schweigt hier der Kirchenrat?

 

Etwas im Namen der Kirche sagen

Wenn der Kirchenrat Stellung bezieht, so tut er das in seinem eigenen Selbstverständnis dann, wenn er glaubt, im Namen der Kirche etwas sagen zu müssen. Das ist naturgemäss nur bei Themen der Fall, die etwas mit dem Kern der christlichen Überzeugung zu tun haben. Insofern ist die Mahnung von verschiedenen Autoren, dass sich die Kirche zurückhalten solle, angebracht, nicht nur aus kommunikationstaktischen Gründen. Es geht in vielen Fragen, die in der Schweiz politisch verhandelt werden, kaum um Fragen des christlichen Bekenntnisses. Allerdings hat der Kirchenrat im Einklang mit dem Rat des Kirchenbundes zum Beispiel bei der Selbstbestimmungsinitiative darauf hingewiesen, dass «bei einer harten Auslegung der Selbstbestimmungsinitiative also tatsächlich das christliche Bekenntnis betroffen wäre» (http://reformiert.info/artikel/news/%C2%ABbei-einer-harten-auslegung-geht-es-ans-eingemachte%C2%BB). Kirchenrat und Kirchensynode wehren sich im Namen des Glaubens, und beanspruchen damit in der Tat eine gewisse kirchliche Autorität. Diese ist aber meilenweit vom Anspruch einer katholischen Kirchenleitung, sei es Papst oder Bischof, entfernt, die ja letztlich das Lehramt im Glauben inne haben. Dass die Kritik eines Gerhard Pfister und einer Beatrice Acklin den römisch-katholischen Hintergrund nicht verleugnen können, ist offensichtlich und sollte ihnen bewusst sein, selbst wenn die Mitwirkung von reformierten Exponenten das verschleiern. Die reformierten Exponenten des Thinktanks ihrerseits werden selber Opfer dieser Vermischung, wenn sie etwa das Reden einer Kirchenleitung mit dem prophetischen Sprechen oder Handeln einer Pfarrperson in denselben Topf werfen. Diese ist etwas ganz anderes. Schade, dass sie da wenig Differenzierung erkennen lassen. Zurückzuweisen ist ausserdem der arrogant daher kommende Vorwurf, die Kirche habe zuwenig Sachkenntnis. In unseren Reihen arbeiten vielseitig gebildete und hervorragend arbeitende Leute, sowohl in den Diensten als auch in der Leitung!

 

Reformierte bleiben frei

Kurz gesagt also: Kirchenleitungen sprechen dogmatisch und ethisch und beanspruchen die kirchliche und fachliche Autorität, im Namen der Glaubensgemeinschaft „Kirche“ zu sprechen. Reformierten Gläubigen wird damit im besten Fall eine Anregung gegeben, wie und was sie in ihrem Denken, Glauben und Handeln mit zu berücksichtigen haben. Reformierte Gläubige bleiben letztlich frei, «selber zu denken», denn sie sind allein ihrem Gewissen und Gott gegenüber Rechenschaft schuldig. Von daher darf ihnen die Kirche einiges zumuten, denn sie hat mündige Bürger und mündige Gläubige als Mitglieder. Die Kirche in der Einmischung in die Meinungsdebatte beschränken zu wollen, ist nicht nur staatsrechtlich fragwürdig , wie Benno Schnüriger eindrücklich zeigt (https://blog.zhkath.ch/gesellschaft/die-kirche-soll-die-klappe-halten/ ), sondern zeugt eigentlich von einem unterschätzten Selbstvertrauen beider Seiten.

 

Politische Seelsorge

Eines stimmt freilich schon: Wenn Pfarrerinnen und Pfarrer ihre liturgische Position (von der Kanzel herab, selbst wenns am Redepult scheinbar «auf Augenhöhe» geschieht) und ihre rednerische Monopolsituation brauchen, um «ihre Meinung» zu sagen, oder gar, um zu sagen, was aus ihrer Sicht «christlich» sei, dann bedrängen sie die Gewissen der reformierten Gläubigen. Das ist nicht zulässig. Sollen sie also schweigen? Es ist zu hoffen, dass Ralph Kunz, der Professor für Homiletik ist, den Theologiestudierenden in dieser Frage hilft, und nicht einfach pauschal konstatiert, dass die Kirche «eine Meinungsmaschine» sei. Ja, nur um Meinungen kann es nicht gehen. Aber gerade Pfarrerinnen und Pfarrer sprechen in der Predigt auch noch aus einem anderen Erfahrungshintergrund heraus. Sie sind ja in der Gemeinde tätig, sie begleiten Menschen in allen Lebenssituationen. Dies gilt sogar für Kirchenratpräsidenten und Generalvikare, die ja durchaus noch die Lebenswirklichkeit der Menschen in ihrem Kanton spüren. Sie sind offen für verschiedene Lebens- und Glaubenshaltungen, nehmen aber insbesondere aus dem Evangelium heraus Partei für diejenigen, die in Not sind. Das neue Seelsorgeleitbild der Zürcher Kirche, das demnächst im TVZ herauskommen wird, wird das ausführlich darstellen. Sei es materielle, existenzielle, seelische Not. Dem allem sagt man Seelsorge. Seelsorge ist das, was die Kirche tun soll, das wird von niemanden bestritten, welcher politischer Couleur er auch ist. Seelsorge und Diakonie wären aber missverstanden, wenn sie einfach den einzelnen Seelen helfen. Bonhoeffer hat das theologisch auf den Punkt gebracht: Die Kirche hat «nicht nur die Opfer unter dem Rad zu verbinden, sondern dem Rad selbst in die Speichen zu fallen»! Wenn also Pfarrerinnen und Pfarrer auch auf der Kanzel gesellschaftliche Themen ansprechen, und zwar aus ihrer seelsorglichen Erfahrung heraus, so ist das aktuell und nötig. Ich nenne das «politische Seelsorge» und deute so das «prophetische Wächteramt», nicht als Besserwisserei, vielmehr als Stimme für die, die in der Not drohen, überhört oder übersehen zu werden. Zwinglis Kampf gegen das Söldnerwesen war zutiefst seelsorglich begründet, hatte aber enorme politische Wirkung, wie der Zwingli-Film spannend zeigt.

 

…und das Hundegesetz?

Der Kirchenrat hat sich also weder aus ethischer noch dogmatischer Sicht heraus genötigt gesehen, zur Revision des Hundegesetzes Stellung zu nehmen, das eine Abschaffung von Ausbildungskursen zur Folge hätte. Man kann da gewiss verschiedener Meinung sein. Ethisch ist entweder an die Selbstverantwortung der Hundehalter zu appellieren, was gut reformiert ist. Der bürgerlich dominierte Kantonsrat tritt dafür ein. Oder aber der Staat sorgt für den Schutz vor Gefahren, was ebenfalls aus reformierter Sicht gutes staatliches Handeln ist. Deshalb ist die ebenfalls bürgerlich dominierte Regierung gegen die Abschaffung! Um Parteipolitik geht es in dieser Frage also nicht. Was aber sagt die Seelsorgerin oder der Seelsorger? Auf jeden Fall muss sie so reden, dass Hundehalter ernstgenommen werden in ihrem Verantwortungsbewusstsein. Auch Halter von «Kampfhunden» sind nicht von vorneherein gefährliche Menschen. Selbst die Hunde nicht, denn vieles hängt von ihrer Haltung und Erziehung ab. Zugleich ist aber zu fragen: Wenn verantwortungsvolle Menschen sowieso Kurse besuchen, mindestens beim ersten Hund, ausgerechnet verantwortungslose Halter aber nicht, wird dann der Zwang nicht gerade am richtigen Ort ausgeübt? Denn es werden dadurch etwa Kleinkinder geschützt, deren Gesicht auf Augenhöhe eines Hundegebisses ist. Das ist mir als Vater eines kleingewachsenen Kindes und als Seelsorger wichtig, weil ich die existenzielle Angst des Kindes wahrnehme. Und weil ich erlebt habe, wie der Halter eines freilaufenden Kampfhundes dafür kein Verständnis gezeigt hat. Und wenn eine Seelsorgerin sogar noch ein Kind im Spital besuchen muss oder gar beerdigen muss, das von einem Hund zu Tode gebissen worden ist (was ja ursprünglich die Schaffung des Gesetzes ausgelöst hat), so wird sie aus dieser Erfahrung heraus nicht einfach nur an das Gute im Menschen und im Hund appellieren können. Ein Kind, das wegen eines verantwortungslosen Hundehalters hat sterben müssen, ist eines zu viel! Ganz bestimmt dann, wenn man es mittels Gesetz hätte verhindern können.

Soll also die Kirche zum Hundegesetz etwas sagen? Als Kirche muss sie nicht, als Seelsorgende darf sie im Namen der Schwachen und Gefährdeten.  Deshalb stimme ich Nein!

Die Meinung des Autors in diesem Beitrag entspricht nicht in jedem Fall der Meinung der Landeskirche.

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10 Kommentare
  • Anonymous
    Gepostet um 07:24 Uhr, 21. Januar

    Gut fundierter Beitrag wie geschickte Stellungsnahme.
    Bin Mitglied der evangelischen Kirche im Kanton Tessin.
    MERCI…GRAZIE MILLE.

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  • Simon Spengler
    Gepostet um 09:33 Uhr, 21. Januar

    Stimme sehr weitgehend zu. Nur die anti-katholischen Sticheleien sind überflüssig. Als ob Katholikinnen und Katholiken nicht auch selbst denken könnten. Diese Fähigkeit haben Reformierte weiss Gott nicht für sich allein gepachtet. Von einem katholischen Lehramt zu politischen Fragen bzw. zur Hundehaltung hab ich auch noch nie gehört 😉

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  • Christoph Staub
    Gepostet um 10:35 Uhr, 21. Januar

    Wow! Das ist mal wirklich #nice! Unser Kirchenratspräsident erklärt das Recht der Kirche sich zu politischen Themen zu äussern am Hundegesetz. Damit hätte ich unter dem Titel wirklich nicht gerechnet. 🙂 Gut gemacht!

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  • Anita Ochsner
    Gepostet um 12:47 Uhr, 21. Januar

    Dieser Beitrag freut mich sehr! Ich bin froh um diese Differenzierung, wie sie hier geschildert wird! wo wie Kirch ihrer Stimme Ausdruck geben kann, ermuntert wird sich zu politischen Themen zu äussern, finde ich. Schliesslich geht es doch immer um Lebensfragen einzelner in der Gesellschaft… Um das Zusammenleben. Die Unterscheidung wie dies in einer Predigt eingebunden werden kann und wo eine Stellungnahem wichtig ist. Der Thintank ist vielleicht doch wichtig dazu? Ich hoffe es, als ich zuerst davon las, empfand ich es wie eine Ausbremsung dieser Bewegung. ich empfinde es als eine Bewegung. Predigten sind m. E. sehr unterschiedlich ortsabhängig. Bei einigen Predigten die ich von Ihnen Herr Müller schon las, fragte ich mich, wie sie hier im Glarnerland anklingen würden?! Von daher der Thinktank kann auch öffnen … ? Sicher ist es wichtig darüber zu sprechen. Freude über diesen Beitrag bei mir. Danke sehr!

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  • michael vogt
    Gepostet um 12:51 Uhr, 21. Januar

    die devise „leben und leben lassen“, auf die liberale sich gerne berufen, ist vollständig in ordnung, wenn man sie vollständig versteht

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  • Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
    Gepostet um 14:15 Uhr, 21. Januar

    Es gibt Augenblicke, da möchte man am liebsten nur noch davon laufen. Davon laufen vor „institutionellen Wortsprachergüssen des ewig Gleichen und Selbstdarstellerei des ewig immer nur wieder Eigenen“. Wortergüsse, die schlussendlich doch nur noch leer wirken. Wenn man das Reale kennt. Das wirklich REALE (Ignacio Ellacuria, El Salvador) hinter den Worten.

    „Prophetisches Wächteramt“, „Politische Seelsorge“, „dem Rad in die Speichen fallen“ (Dietrich Bonhoeffer), den Schwächsten „eine Stimme geben“ (Zwingli-Film). Mein Gott – wie „schön“ tönt doch diese Reformierte Zürcher und CH Kirchenwelt. Seit Jahren schon.

    Doch wir sind nicht die ersten, die diese Worte erfunden hätten. Wir sind auch – endgültig festzuhalten, wie Simon Spengler zur Sprache vermerkt – , nicht die einzigen in der global-ökumenischen Welt, die „selber denken“ können. Mein Gott – was für ein konfessioneller Unsinn im 21. Jahrhundert immer noch die Runde macht. Dazu haben selbst globale Reformierte mit anderen in Genf im Oekumenischen Rat der Kirchen zu Südafrika den Status Confessionis vor Gott gefunden, dem sich jede/r zu fügen hat. Wo Ethik den Gehorsam der Kirchen fordert, nicht bloss „das Selber-Denken“. Eine Art ethisches Lehramt der Evangelischen. Auch wir Reformierte kennen – global – die ethische Pflicht zum Gehorsam vor Gott. Vielleicht nur die Schweiz nicht.

    Doch schlimmer wirkt hier etwas anderes. Seit Jahren schon. Stanley Hauerwas, einer der umstrittendsten, aber auch bekanntesten christlichen Sozialethiker der USA, hat sich schon vor Jahren von der auch in den USA allzu üblichen „Stellungnahmitis“ der liberalen Kirchen kritisch distanziert. Nicht weil Kirchen „nichts“ zu Demokratie, zu Gewaltfreiheit, zu Solidarität mit den Schwächsten, zur atomaren Aufrüstung, zur Migrationskrise, zur Verarmung der Majority World, zu Rassismus, zu Sexismus zu sagen hätten. Sondern weil das „Sagen“ noch keine christliche Ethik ist. Auch nicht in einem „weichgewaschenen“ FR CH Pfister-Acklin Zimmermann-Kunz Think-Tank.

    Stanley Hauerwas meinte schon vor vielen Jahren: „Eine christliche Kirche HAT nicht eine Sozialethik, sondern eine christliche Kirche IST eine Sozialethik“. Der Weg vom Papier oder digitalen Verteiler zum REALEN Sein (Dietrich Bonhoeffer). Dermassen einfach und billig sind performative Sprachergüsse, egal ob von Kanzeln, viral in den alles gütlich aufsaugenden Medien oder selbstdarstellerisch an öffentlichen „Pop-Event/Gipfeltreffen/Film-Premieren“ und Podien, die uns glauben machen, nun seien wir als CH Kirchen real *sozialethisch“.

    Gleichzeitig hungert in Lausanne ein CH Reformierter Pfarrer im Hungerstreik Juni 2016 ob der Brutalität kirchlichen Administrativumgangs mit Pfarrern/innen und Diacres in der Romandie. Gleichzeitig schickt eine Waadtländer Kirche 25-Jahre tätige VD Pfarrer/innen und Diacres in die Sozialhilfe ohne jegliche Hilfe. Gleichzeitig jagt eine ZH und auch AG Reformierte Kantonalkirche CH Pfarrer/innen und andere in die radikale soziale Verarmung. Gleichzeitig zerstört eine Berner Kirche ganze Pfarr- und Familienexistenzen, bis hin zum satirischen DRAMA, dass Reformierte BE Pfarrkinder in Verfahren zu Protokoll geben, sie würden ALLES im Leben studieren, nur nicht Theologie – und den Kirchenaustritt einreichen. Dermassen ent-„geistert“ in den Erfahrungen mit CH Kirchen, die nur noch dreinschlagen. Egal, ob CH Ref Kirchen bis ins Pathé oder Kitag CH Kino „für Theologie werben“. Gleichzeitig zermalmen CH Kirchen Höchstqualifierte und Berufene bis ins Unerklärliche. Gleichzeitig teilen sich CH Pfarrer/innen und kirchliche Exekutivbehörden immer noch die höchsten Löhne einer ökumenisch-globalen Kirchenwelt. Gleichzeitig versenkt eine ZH Kantonalkirche 50 Millionen zur „institutionellen ZH Notfallabsicherung“ auf die stillen Bankkonten, während arbeitslose Pfarrer/innen und andere sozial zerbrechen. Gleichzeitig wird jeder Versuch, von ALL DEM – Schweizer Arbeitslosigkeit, soziale Aussteuerung und Schlimmeres unter CH Pfarrern/innen und anderen – bis hin vor Lausanner Zivil- und Zürcher Strafgerichte inklusive U-Haft zum CH Stillschweigen gedroht. Gleichzeitig leugnen wir in eigenen Reihen JEDES „sozialethische Wort“, das wir millionenfach an Podien, in Medien, auf YouTube und im http://www.diesseits.ch bezeugen. Täglich so seit Jahren. Lichtjahre entfernt von einer REALEN „Reformation“..

    Stanley Hauerwas – Methodist – hatte recht. Die „Stellungnahmitis“ – nicht nur zum ZH Hundegesetz oder jeder anderen „Hundsverlochete“ – der CH Reformierten Kirchen macht aus uns als Evangelische Kirchen EKS noch lange nicht „sozialethisch Lebende“. In Jesu Geist eher „weissgewaschene Gräber“. Wo eine christliche Sozialethik in „million words“ nur performativ ejakuliert, jedoch NICHTS an REALEM (Ignacio Ellacuria, Jesuit, Universitätsrektor, umgebracht in El Salvador 1989) dahinter steht, drehen nächste Generationen doch nur einer solchen „stellungnehmenden oder nicht – Kirche“ den Rücken zu.

    Erst wo unser LEBEN auch REAL die Worte spricht, die wir millionenfach proklamieren – die Tragik von „Zwingli“s „tut etwas Tapferes“ … und bekämpft die Katholiken und ertränkt den Felix Manz -, ist wohl Kirche JESU glaubhaft für die nächsten Generationen am entstehen. Bisher sehe ich sie nicht.

    Wann fängst Du damit an, Michel ?

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    • michael vogt
      Gepostet um 15:24 Uhr, 21. Januar

      unser land ist ein relativ guter rechtsstaat, und michel müller hat mit seinem beitrag etwas logisches (rm 12.1b) und auch etwas tapferes dafür getan. zwingli hat meines wissens mit seinem wort zu einer kriegerischen handlung aufgefordert. gerade zum thema hund ist es gar nicht so einfach etwas zu sagen, ohne dass eine art krieg daraus wird. besser als michel müller das gemacht hat, kann man das wohl gar nicht machen.

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      • Hans-Peter Geiser ZH Pfarrer, Dr. theol. M. Div.
        Gepostet um 16:23 Uhr, 21. Januar

        Lieber Michael … nach Film „Zwingli“ hat Zwingli den Aufruf „Tut etwas Tapferes“ VOR dem Zürcher Rat zum Eintritt in den Krieg mit den Innerschweizer CH Kantonen gesagt …

        Meine Erinnerung an den Film … schon am 10. Jan in Basel gesehen …

        Ich bin kein Historiker – und im Film wird Zwingli eher als „Militärseelsorger“ dargestellt, der mit der zu kleinen Truppe in den klaren Suizid geht – was ihm nach Frage der Zahlen der Kämpfer bis hin zum eigenen Sohn bewusst zu sein scheint … Er wird als seelsorgerlicher Begleiter aus Solidarität gezeichnet.

        Scheinbar hat Zwingli aber auch mit dem Schwert – das gute ZH Schwert vor der Wasserkirche – auf dem Kriegsfeld mit gekämpft.

        Keine Ahnung, was historisch stimmt.

        Auch das Bild der Täufer finde ich im Film „Zwingli“ SEHR tendenziös – typisch „Propaganda-Reformiert“ … als die „blossen Extremisten“, die man aus Pragmatik eindämmen MUSSTE – bis zum Ertränken – … um die Zürcher Reformation zu schützen.

        Im Herzen bin ich seit 16 ein Täufer – auch wenn mein Nachname scheinbar nicht auf sie zurück geht . Habe aber – zum ZH Kolloquium 1989 halbwegs im Krach mit Ruedi Reich, damals ZH Kirchenratspräsident – Hans-Jürgen Goertz. Die Täufer. Neue Auflage 2005 GEGEN Zwingli sehr intensiv gelesen.

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